Seit sieben Jahren lebt die aus Armenien stammende Familie Gasparyan in Stuttgart. Die Flüchtlingsfamilie wohnte zunächst in Sillenbuch in einem Asylbewerberheim, im April 2011 hat ihnen der dortige Leiter die Wohnung im Haus der Gaststätte Lamm in der Ulmer Straße 352 in Wangen vermittelt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Wangen - Seit sieben Jahren wohnen die Gasparyans nun schon in Stuttgart. Die Flüchtlingsfamilie aus Armenien lebte zunächst in Sillenbuch in einem Asylbewerberheim; im April 2011 hat ihnen der dortige Leiter eine Wohnung im Haus der Wangener Gaststätte Lamm an der Ulmer Straße 352 vermittelt.

 

Obwohl die Familie noch nicht lange an der Ulmer Straße lebt, ist sie dort schon heimisch geworden. „Ich würde gerne hier bleiben“, sagt Srbuhi Gasparyan. Vor sieben Jahren ist sie mit ihrem Mann und den Zwillingen Rafael und Tamara nach Deutschland geflohen. Auch wenn die Eltern eine unbefristete Arbeitserlaubnis haben, besitzen sie keinen deutschen Pass. „Wir wissen nie, wie lange wir noch hier sein dürfen“, bedauert sie.

Trotz dieses Bangens und der Unsicherheit hat sich der zehnjährige Rafael gut eingelebt, er spielt Klarinette in der Jugendkapelle der Wangener Feuerwehr. „Dort habe ich schon viele Freunde“, sagt er. In die Grundschule gehe er in Riedenberg. Genau wie seine Zwillingsschwester. Ab September wollen sie beide in Sillenbuch aufs Gymnasium, kündigt er an. Am liebsten würde der in Sillenbuch wohnen. „Meine Schwester auch“, sagt er. Aber ansonsten gefalle es ihm schon auch, wo er jetzt wohnt. „Deutschland ist gut, die Schule ist gut und Wangen auch“, sagt er.

Vor allem von der Bezirksvorsteherin Beate Dietrich habe die Familie viel Unterstützung bekommen, sagt Srbuhi Gasparyan. „Dafür sind wir sehr dankbar. Es gibt nicht viele solcher Menschen.“ Mit drei anderen in Wangen lebenden Familien aus Armenien haben sie schon enge Freundschaften geschlossen. Sie wohnen ein paar Straßen weiter, die Kinder spielen zusammen, die Eltern tauschen sich oft untereinander aus. Ihre Arbeit in der Bäckerei, die ebenfalls an der Ulmer Straße liegt, gefalle ihr gut. „Ich backe selber gerne, wenn ich Zeit habe“, sagt die 36-Jährige, die vier Sprachen spricht und in ihrer Heimat Biophysik studiert und mit einem Master abgeschlossen hat, während sie schwäbischen Apfelkuchen reicht. Weiter kommt sie nicht mit Erzählen. Die Tochter Tamara kommt aus der Schule. Jetzt will erst mal sie erzählen. Und das tut sie auch, ebenfalls in perfektem Deutsch – wie ihr Bruder.