Im September 2014 will der Betreiber die ersten Gäste im Gewerbegebiet Entenäcker begrüßen. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, ist aber noch unklar.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Stuttgart-Plieningen - Reiner Bauch hätte gern gewusst, wer ihm Konkurrenz machen wollte. Ob der Geschäftsführer der Star Inn Hotels Deutschland GmbH es je erfährt, ist fraglich. Denn die Stadt Stuttgart hat sich bereits gegen ein zweites Hotel in den Entenäckern entschieden. Wie berichtet, hatte sich ein weiterer Hotelbetreiber für ein städtisches Grundstück im Plieninger Gewerbegebiet interessiert. Die Verwaltung verhandelt aber inzwischen mit jemandem aus der Beraterbranche.

 

Daher wird das neue Hotel der Star-Inn-Kette bis auf Weiteres der Platzhirsch in den Entenäckern bleiben. Der Bau ist bereits genehmigt und wird auf dem Grundstück errichtet, auf dem bis vor Kurzem ein Händler Gebrauchtwagen verkauft hat. Zwar steht schon fest, wer der Direktor des neuen Gästehauses wird, trotzdem ist das Hotel noch nicht mehr als ein 14-seitiges Exposé. „Der Baubeginn wird definitiv im August sein“, sagt Reiner Bauch, der Geschäftsführer der Regensburger Hotelkette. Eigentlich hätten die Bagger ein halbes Jahr eher anrollen sollen. Der Grund für die Verzögerung hing mit der Kreditvergabe zusammen. Der Investor bestehe auf seine kleine Hausbank, und die habe den notwendigen Betrag Anfang des Jahres nicht mehr stemmen können, erklärt Reiner Bauch.

„Wir planen ein klassisches Drei-Sterne-Garni“

Die ersten Gäste sollen im September 2014 im neuen Star Inn einchecken. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, „hängt natürlich immer mit der Witterung zusammen“, sagt Bauch. Er ist jedenfalls frohgemut, dass die 159 Zimmer im nächsten Herbst bezugsfertig sind.

In dem neuen Hotel werden die Gäste nur frühstücken, und für den kleinen Hunger zwischendurch soll es Snacks geben. Ein Restaurant ist nicht vorgesehen. „Wir planen ein klassisches Drei-Sterne-Garni“, sagt Reiner Bauch. Denn seinen Urlaub verbringt hier wohl eher niemand. In den Betten werden sich vor allem Geschäftsleute ausruhen. Zum Flughafen und zur Messe wird deshalb ein Shuttlebus fahren, erklärt Bauch. Zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 17 und 20 Uhr pendelt dieser alle halbe Stunde, in den übrigen Zeiten soll der Bus telefonisch bestellbar sein.

Problematische Parksituation

Bauch geht davon aus, dass die meisten der Besucher mit dem Flugzeug anreisen werden. Das Hotel wird über 34 Parkplätze verfügen. „An diesem Standort sind wir kein Autohotel“, sagt er. Trotz dieser Einschätzung gibt er zu: „Uns ist durchaus bewusst, dass sich die Parksituation problematisch darstellt.“ Bei 159 Zimmern und zwei Dutzend Mitarbeitern könnte es rasch eng werden. Wer dann keinen Hotelparkplatz mehr ergattert, wird an den Straßenrändern des Plieninger Gewerbegebiets eine Lücke suchen. Und von denen gibt es schon jetzt nicht gerade viele.

Dass die Stadt ihr Grundstück nicht an einen Hotelbetreiber verkauft, freut Bauch. Dass er erleichtert ist, wäre aber übertrieben. Schließlich belebe Konkurrenz das Geschäft. Die Hoteliers, die ihre Gästehäuser innerhalb Plieningens betreiben, sorgen sich, seit bekannt ist, dass eine Kette einen Ableger im Gewerbegebiet eröffnet. Konstantin Marmonitis zum Beispiel, er vermietet ebenfalls 160 Zimmer, und er sieht das neue Hotel kritisch: „Man darf nicht immer nur auf die Auslastung schauen“, sagt er. „Man muss auch den Preis sehen, denn je mehr Betten dazukommen, desto stärker wird der Wettbewerb, desto mehr fallen die Preise.“