Der Stadt Stuttgart sind unterirdische Altglas-Container zu teuer. Der Bezirksbeirat wünscht sie sich dennoch für die Innenstadt und bietet eine Anschubfinanzierung aus eigenen Mitteln an.

Stuttgart - Zu teuer sei so ein unterirdischer Glascontainer, lautete die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage aus dem Bezirksbeirat Mitte. 15 000 Euro koste der Behälter, 13 000 Euro die Verlegung des Containers unter die Erde. Weitere Kosten entstünden durch die Wartung. Ob die Stadt sich diese Kosten genehmigen möchte, könne erst in den Beratungen zum nächsten Doppelhaushalt für die Jahre 2020 und 2021 entschieden werden, heißt es weiter in dem Bescheid.

 

Den Bezirksbeirat Mitte ficht diese Absage nicht an. In der jüngsten Sitzung stellte das Gremium einen Antrag, in dem es Aufklärung über Lösungsansätze für den Glasmüll in der Stadt einfordert. Dem Antrag beigefügt ist die Präferenz des Gremiums für einen unterirdischen Container als Pilotprojekt. Dafür würde der Bezirksbeirat auch eine Anschubfinanzierung aus dem eigenen Budget beisteuern, heißt es in dem beschlossenen Antrag. Das Pilotprojekt soll dazu zu dienen, Erfahrungen zu sammeln, meinte Kienzle. Mit deren Hilfe könnte bei den kommenden Haushaltsberatungen fundierter über Finanzmittel für weitere Container diskutiert werden.

CDU erinnert an Flaschen-Chaos

Die CDU hatte das Thema Glascontainer auf die Tagesordnung der Bezirksbeiratssitzung gebracht. Klaus Wenk erinnerte an die Haufen leerer Flaschen, die sich Ende vergangenen Jahres an den Containern in der Stadt häuften und Anwohner verärgerten.

Das mit der Altglasentsorgung beauftragte Unternehmen Remondis gab damals Personalengpässe als Ursache für die Probleme an und gelobte Besserung. CDU-Bezirksbeirat Wenk räumte in der Sitzung ein, dass die Entsorgung seiner Beobachtung nach inzwischen tatsächlich reibungsloser verliefe. „Es scheint so, als hätte sich das Problem in Wohlgefallen aufgelöst“, sagte er. Dennoch entschieden sich die Bezirksbeiräte, an der Forderung nach einem unterirdischen Container festzuhalten.

Bezirkschefin schlägt Mozartplatz vor

Bezirkschefin Kienzle erinnerte daran, dass die Container unter der Erde mehr Volumen hätten als die überirdischen Behälter. So müssten sie auch seltener geleert werden. Remondis könnte sich Anfahrten sparen und den Anwohnern blieb Lärmbelästigung erspart, erklärte sie. Da der Bezirksbeirat West gleichfalls sich einen unterirdischen Altglascontainer wünsche, schlug Kienzle eine Kooperation mit dem Bezirk vor: „Wir haben so viel Gemarkung, die an den Westen grenzt. Da findet sich ein Ort für einen gemeinsamen Piloten.“ Im Bezirk selbst fiel ihr der Mozartplatz im Heusteigviertel als Stelle ein, an der ein Container unter der Erde den Anwohnern besonders dienen würde. Sie höre viele Klagen etwa der Yoga-Schulen in der Nähe des Platzes. „Wenn dort Klassen gehalten werden, stört der Lärm natürlich besonders“, sagte die Bezirksvorsteherin.

Die SPD-Fraktion äußerte Bedenken dagegen, dass das Gremium eine finanzielle Beteiligung an einem Pilotprojekt von sich aus anbietet. Matthias Vinçon erinnerte daran, dass 15 000 Euro auch in soziale Zwecke gut investiert seien. Bezirkschefin Kienzle erklärte, dass eine solche Anschubfinanzierung aus Budgetmitteln den Statuten entspricht. „Wir haben die Wahl, ob wir das Geld am Ende für eine Verkehrsnase ausgeben oder eben für so einen Piloten“, sagte die Bezirkschefin. Das Gremium schloss sich ihrer Argumentation nach der Debatte an und unterstützten den Antrag ohne Gegenstimmen.