In Perouse ist der Hauptverteiler, das Herzstück des örtlichen Glasfasernetzes, aufgestellt worden. Das soll im Sommer fertiggestellt sein.

Die Perouser sind immer für eine Überraschung gut – und scheinbar technikaffin sowie vorausschauend. Deshalb wird der Waldenserort bis zum Sommer mit einem Glasfasernetz belohnt. Als erstes sichtbares Zeichen des Glasfaserausbaus im Ort hat die Firma Deutsche Glasfaser nun in der Nachbarschaft der Feuerwehr einen Hauptverteiler aufgestellt. In dieser Technikzentrale werden später alle Glasfaseranschlüsse zusammenlaufen.

 

Dem Vorhaben ist eine gute Kooperation von Deutsche Glasfaser mit dem Zweckverband Breitbandausbau Kreis Böblingen und der Rutesheimer Stadtverwaltung vorangegangen, um die Weichen für eine zukunftssichere digitale Versorgung von Perouse zu stellen. „Mit der Aufstellung des Hauptverteilers wird nun der Ausbau auch für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sichtbar“, sagt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Wir brauchen Glasfaser dringend, das hat uns Corona eindrücklich vor Augen geführt – die Bürger, die Firmen, die Schulen brauchen das Netz.“ Ein gutes und schnelles Internet sei aus vielen Berufen nicht mehr wegzudenken und deshalb auch ein wichtiger Standortfaktor.

Wichtiger Standortfaktor

„Schnelles Internet, für das es ein gutes Glasfasernetz benötigt, gehört heutzutage genauso wie Strom und Wasser zur Daseinsversorgung und ist für private Haushalte äußerst wichtig“, sagt Martin Wuttke, der stellvertretende Landrat des Kreises Böblingen. Er war für Landrat Roland Bernhard, Vorsitzender des Zweckverbands Breitbandausbau, und Alexander Dehm, Geschäftsführer des Verbands, zur Aufstellung des Verteilers gekommen, nachdem der Landrat wegen einer Coronainfektion absagen musste.

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„Perouse hat darin eine Vorbildfunktion, denn mit mehr als 500 Haushalten macht die Glasfaserversorgung im Landkreis nun einen weiteren Schritt nach vorne.“ Der Kreis berate und begleite die Kommunen, finanziell fördern könne er sie aber nicht. „Dafür sind wir im Landkreis digital zu gut aufgestellt, obwohl wir noch lange nicht zufriedenstellend versorgt sind“, erläutert Martin Wuttke den Hintergrund. Weil das Glasfasernetz keine kommunale Aufgabe ist, liege die Hoffnung nun auf einem gesunden Wettbewerb der Telekommunikationsfirmen.

Die Stadt kostet der Ausbau nichts

„Dass die Deutsche Glasfaser Perouse eigenwirtschaftlich ausbaut, freut uns natürlich“, gibt Susanne Widmaier zu. Viel Lob gab es von der Rathauschefin und dem Ersten Beigeordneten Martin Killinger – „die Perouser halten einfach zusammen“ – für die Mitwirkung der Perouser im Vorfeld des Ausbaus. Ganz schnell sei die Quote von 44 Prozent interessierter Haushalte überschritten worden, was Voraussetzung für den Ausbau war. Es habe ein angeregter Dialog im Ort stattgefunden, Kenner der Materie hätten sie anderen erläutert.

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„Perouse war für mich eines der einfachsten Projekte“, sagt Korhan Sener, der Projektmanager von Deutsche Glasfaser. Die Nachfrage und das Interesse seien äußerst groß gewesen, die Zusammenarbeit gut und stimmig, man konnte sich aufeinander verlassen. „Der Verteiler ist das Herzstück des Netzes und eine wichtige Voraussetzung, dass die Bürgerinnen und Bürger bald von einer zukunftssicheren Breitbandversorgung profitieren können.“

Verträge sind noch möglich

Bis Ende April sollen die Grabungen auf einer Länge von etwa neun Kilometern abgeschlossen sein. Dabei verlegt der Baupartner von Deutsche Glasfaser vom Hauptverteiler aus die FTTH-Glasfaserleitungen („Fiber to the home“ – Glasfaser bis ins Haus). Sind die Glasfasern eingeblasen und angebunden, können im Juli die ersten Kunden ans Netz gehen. Das Beispiel Perouse habe auch andere Kommunen überzeugt, sagt Korhan Sener. Die Telekommunikationsfirma ist nun auch in Bondorf, Gäufelden und Mötzingen aktiv.

Verträge zu Sonderkonditionen können interessierte Bürgerinnen und Bürger noch während der Bauphase abschließen. Informationen erhalten sie telefonisch unter der Nummer 0 28 61 / 89 06 00 oder online auf www.deutsche-glasfaser.de. Fragen zum Bau beantwortet zudem die kostenlose Deutsche-Glasfaser-Bau-Hotline unter 0 28 61 / 8 90.