Die Handballer des SV Leonberg/Eltingen spannen ihre Fans und Funktionäre in Lauterstein lange auf die Folter – und drehen die Partie spät zum 31:28 (14:16).

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Am Sonntagmorgen hat sich Christian Auer wunderbar gefühlt nach dem Aufwachen. Gut, könnte man jetzt sagen, wer sich an einem Sonntagmorgen nicht wohl fühlt, wenn der Job einen nicht ruft, der sollte am Montag schleunigst zum Arzt gehen. Aber beim Trainer der Handballer des SV Leonberg/Eltingen lag die besonders gute Laune nicht am arbeitsfreien dritten Advent, sondern an der Vorstellung, die seine Mannschaft am Abend zuvor in der Württembergliga aufs Parkett gelegt hatte. 31:28 (14:16) triumphierte der SV bei der SG Lauterstein und ist seit nun sechs Partien ungeschlagen. „Es freut mich riesig“, sagte Auer, „dass wir diese Serie mit in die Weihnachtspause nehmen.“ Auf Platz sechs sind die Leonberger in ihrer Klettertour in der Tabelle angekommen, sie liegen nur zwei Pluspunkte hinter dem TSV Deizisau auf Rang zwei.

 

Doch bis es soweit war, da mussten die Fans und Funktionäre des SV in der Halle auf der Ostalb ein weinig zittern und sich auch gelegentlich ärgern – vor allem in der ersten Hälfte. Neun technische Fehler sah Coach Auer, im Angriff fehlte oft die Konzentration beim letzten Pass oder im Abschluss und in der Defensive gab es am Rückzugsverhalten einiges zu bemängeln. Die Konsequenz konnte jeder der 150 Zuschauer an der Ergebnistafel ablesen: 14:16 lagen die Handballer aus Leonberg bei denen aus Lauterstein zurück. Und das nicht unverdient.

Erst in der 49. Minuten führt der SV

In der Pause fand Christian Auer offenbar die passenden Worte und die nötige Tonalität, um seiner Mannschaft eine neue Identität auf dem Spielfeld zu verschaffen; er appellierte daran, das Momentum zu ergreifen und es nicht mehr herzugeben bis zum Schluss. „Ich habe gesagt: Das Team wird dieses Spiel gewinnen, das den Sieg mehr haben will“, erzählte der 33-Jährige. Und nach und nach übernahmen die Gäste das Kommando in der Kreuzberghalle – nach 48:29 Minuten führte der SV durch das Tor von Philip Schückle erstmals. Plötzlich stand die Verteidigung sicherer, Torhüter Dennis Kellner steigerte sich und brachte es auf 13 Paraden. Und vorn überzeugte vor allem Rückraumspieler Daniel Wanner, der bei vier Versuchen viermal traf. „Ihm muss ich ein Sonderlob erteilen“, sagte Auer. Auch der wiedergenesene Kapitän Lars Neuffer kam besser in Schwung, nachdem er in der Partie zuvor Rückstand aufzuholen hatte, erzielte er nach der Pause die wichtigen Treffer. „Es war doch klar, dass es etwas Zeit braucht, bis er wieder der Alte ist“, meinte Auer.

SV-Fußballer unterstützen das Team

Einmal in Führung spielten die Leonberger die Partie konzentriert und abgezockt herunter, anscheinend hatten sie den Sieg mehr wollen als der Gegner – und so bekamen sie ihn auch. „Mir ist grundsätzlich egal“, sagte der SV-Coach, „wann wir in Führung gehen, Hauptsache wir sind es nach 60 Minuten.“ Und dann erteilte Auer ein weiteres Sonderlob, es ging an die zehn SV-Fußballer, die ihre Handball-Kollegen lautstark unterstützt hatten: „Die zehn haben mehr Betrieb gemacht als die 140 aus Lauterstein.“ Tore für Leonberg/Eltingen: Schückle (7), Neuffer (7/1), Zimmermann (4), D. Wanner (4), Binder (4), Wiederhöft (3), P. Wanner (2).