Die Ausstellung "RAF-Terror im Südwesten" im Haus der Geschichte in Stuttgart ist gestartet - wir haben die Fotos vom Eröffnungsabend.

Stuttgart - Der Terror der Roten Armee Fraktion (RAF) ist reif fürs Museum: Das Stuttgarter Haus der Geschichte Baden-Württemberg zeigt vom heutigen Freitag an eine große historische Ausstellung zur RAF ("RAF - Terror im Südwesten"). Bis zum 23. Februar 2014 dokumentieren gut 200 Exponate den Terror, der den Südwesten wie kein anderes Bundesland traf.

 

Viele Opfer und führende RAF-Mitglieder stammten von hier. In Karlsruhe wurde am 7. April 1977 Generalbundesanwalt Siegfried Buback erschossen, und das Stuttgarter Hochsicherheitsgefängnis Stammheim steht bis heute symbolisch für die Auseinandersetzung des Staates mit den politischen Gewalttätern.

Wie entstand die Gewalt? Wie reagierte der Staat? Was bedeutete die Gewalt für die Familien der Todesopfer? „Es tut noch weh“, sagte Museumsleiter Thomas Schnabel am Donnerstag in Stuttgart. Die Gewalttaten und die Großfahndungen ließen in den 1970er Jahren in Deutschland niemanden unberührt. „Weder davor noch danach hat es in der Bundesrepublik eine größere Herausforderung für den Rechtsstaat gegeben“, betonte Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger. Das Thema wühle noch auf, sagte Schnabel. Das habe jüngst auch der Stuttgarter Prozess gegen die Ex-Terroristin Verena Becker gezeigt.

Zu den Exponaten der Schau „RAF - Terror im Südwesten“ zählt das Motorrad, auf dem die RAF-Terroristen saßen, als sie 1977 Buback erschossen. Ebenfalls bis heute nicht aufgeklärt ist der Mord am Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts, der Jahre später - am 9. Juli 1986 - bei München in seinem Auto mit einer ferngesteuerten Bombe in die Luft gesprengt wurde. Eine demolierte Tür des Dienstwagens erinnert an dieses RAF-Attentat.

Ausgestellt sind auch Bekennerschreiben, Fahndungsplakate oder der Dienstkalender vom Buback-Nachfolger Kurt Rebmann, in dem er am 5. September 1977 die Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer notierte. 34 Morde gehen auf das Konto der Terrorgruppe, die rund zwei Dekaden lang Angst und Schrecken verbreitete.

Wir haben die Fotos von der Eröffnung der RAF-Ausstellung - klicken Sie sich durch!