In der Stuttgarter Komödie im Marquardt wird der Komiker Heinz Erhardt wieder zum Leben erweckt. Schauspieler Thorsten Hamer hat die Revue „Noch n’Gedicht“ selbst inszeniert – und treibt nun humorvollen Hochleistungssport mit Pointen.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Mit Frauen kennt sich der Mann aus. „Sie sind die Juwelen der Schöpfung“, sagt er, „man muss sie mit Fassung tragen.“ Manche, nämlich die Dünnen, erinnern ihn an eine Hundehütte – „an jeder Ecke ein Knochen“. Um freche Sprüche war Heinz Erhardt nie verlegen, der Mann, der sich selbst das Du angeboten hat, denn: „Ich fand das Siezen albern.“ Er war einer der großen Komödianten des Nachkriegsdeutschlands, hat Filme gedreht und Verse verfasst, Geschichten über den Ritter Fips geschrieben und auch live mit dem Publikum seine Späße gemacht. „Da sitzen Sie Cognac, äh, rum“, sagte er. Oder: „Ich war am Hintern verkommen. Äh, am Kommen verhindert.“

 

In der Stuttgarter Komödie im Marquardt wird der rundliche Herr mit der dicken Brille und der Glatze, der 1979 gestorben ist, wieder zum Leben erweckt. Der Schauspieler Thorsten Hamer hat die Erhardt-Revue „Noch n’Gedicht“ zusammengestellt und selbst inszeniert und zieht seit inzwischen sieben Jahren mit den Witzen des Grandseigneurs des Humors durch die Lande. Er wird begleitet von dem Pianisten Daniel Große Boymann und der Schauspielerin Christine Richter, die allerdings nur in einigen Nummern gesanglich assistieren darf. Hamer ist Dreh- und Angelpunkt des Abends – und saust kreuz und quer durch das Werk Erhardts, angefangen bei dessen Goethe-Parodie „König Erl“ oder dem tragischen Gedicht „Die Made“, in dem ein Specht verschlingt „die kleine fade Made ohne Gnade. Schade.“