Clara Neuffer, Pfarrerstochter aus Benningen, war die Jugendliebe von Eduard Mörike. Sie brach dem Dichter das Herz, als sie sich mit einem anderen verlobte.

„ Jenes war zum letzten Male, Daß ich mit dir ging, o Clärchen! Ja, das war das letztemal, Daß wir uns wie Kinder freuten.“ So lauten die Anfangszeilen aus „Erinnerung“ von Eduard Mörike. Ein Gedicht, das der Dichter widmete „An C.N.“, wie nach dem Titel zu lesen ist. Die beiden Buchstaben stehen für Clara Neuffer, seine Cousine. Für sie schrieb er unter anderem noch „Dieweil ich noch leibhaftig bin“, was auch an einer Station des Wein-Lese-Wegs der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal nachzuempfinden ist. Denn Clara, ihr Name wird auch manchmal mit K geschrieben, war die große Jugendliebe Mörikes. Und in „Erinnerungen“ aus dem Jahr 1822 erzählt Mörike davon, wie er auf dem Hof der Küferei Breymeier in der Schulstraße 4 von Benningen seinem Clärchen aus dem „Robinson“ vorlas, während sein Onkel, Pfarrer Christoph Friedrich Ludwig Neuffer, in der Kirche die Kinderlehre abhielt. In der Bottwartalgemeinde erblickte Clara am 1. Juni 1804 das Licht der Welt im Evangelischen Pfarrhaus, das wurde 1612 nach Plänen des herzoglichen Baumeisters Heinrich Schickhardt erbaut. Nur fünf Monate vor ihrem Cousin: Der wurde am 8. September in der Residenzstadt Ludwigsburg geboren. Zwei Blutsverwandte also, die aber auch Seelenverwandte gewesen zu sein scheinen. „Wenig wagten wir zu reden, Denn das Herz schlug zu gewaltig, Beide merkten wir es schweigend, Und ein jedes schob im stillen Des Gesichtes glühnde Röte Auf den Widerschein des Schirmes“, beschreibt das lyrische Ich Mörikes seine Gefühle. Claras Mutter indes strebte so hinterrücks wie zielstrebig gegen eine aufkeimende Beziehung an.