Kunst wird geschaffen und manchmal auch genüsslich zerstört. So wie zuletzt im Deutschen Fleischermuseum in Böblingen, wo drei Malerinnen ihr riesiges Bodengemälde zum Ausstellungsende zerstückelt haben.

Zwei Jahre wurde nachgedacht, geplant, Ideen verworfen, und es liefen zwischen München, Berlin, Hamburg und Böblingen die Drähte heiß. Drei Wochen wurde intensiv gearbeitet und gemalt, und dann lag am 11. November 2021 ein über einhundert Quadratmeter großes Bodengemälde im Vorderhaus des Deutschen Fleischermuseums. Zudem hing im Hinterhaus eine rund 20 Quadratmeter große Wandmalerei. Fünf Monate lange war in dem von Museumsleiter Christian Baudisch gerne als „schrägstes Haus der Stadt“ bezeichneten Fleischermuseum die Sonderausstellung „Carneval“ der Künstlerinnengruppe „3 Hamburger Frauen“ zu sehen.

 

Jetzt sind Henrieke Ribbe, Ergül Cengiz und Kathrin Wolf für ein Wochenende nach Böblingen zurückgekehrt. „Alles muss raus!“ war am Samstag und Sonntag das Motto der Finissage. Scheren- und messerschwingend rückten die drei Frauen an. Jetzt ist alles zersäbelt und eingepackt. Was damit geschehen wird, ist noch offen. Klar ist nur, dass die drei wiederkommen werden. Gemeinsam mit Baudisch schmieden sie neue Pläne.