Mit der Premiere des neuen James-Bond-Films „Keine Zeit zu sterben“ – zum letzten Mal mit Daniel Craig in der Hauptrolle – eröffnet auch das neue Imax-Kino in Leonberg.

Leonberg - Gleich zwei Premieren haben in der vergangenen Nacht in Leonberg stattgefunden. An diesem Donnerstag, 30. September, pünktlich um 00.07 Uhr, ging im neuen Leonberger Imax-Kino, das direkt an den Traumpalast anschließt, die, wie der Betreiber sagt, größte Leinwand der Welt an den Start – sie ist 23 Meter hoch und 38 Meter breit.

 

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Und das gleich mit einem weiteren Paukenschlag – mit dem neuen Blockbuster um James Bond 007. Die eigentliche Weltpremiere fand bekanntlich am Dienstag in der Royal Albert Hall in London statt. „Keine Zeit zu sterben“ ist der letzte Bond-Auftritt von Daniel Craig in der Hauptrolle des britischen Geheimagenten, den er nun 15 Jahre lang verkörperte.

Handwerker sorgen für letzen Feinschliff

Am Mittwoch hatte Marius Lochmann, der Juniorchef des Traumpalastes, Pressevertreter aus der gesamten Region Stuttgart zu einem Vorab-Rundgang in das neue Kino geladen. Handwerker sorgten hier und da noch für den letzten Feinschliff, damit alles bei der Premiere glänzt.

Noch vor einigen Wochen führte der Weg in den überdimensionalen Saal, der 600 Gästen Platz bietet, durch einen gebogenen Gang mit grau betonierten Wänden. Jetzt wird der Besucher von einer bunten Lichtorgel geleitet. Die Sitzreihen mit bequemen Sesseln sind ansteigend. Die Zeit von störenden Köpfen in den vorderen Reihen ist hier Geschichte.

Für den 27-jährigen Marius Lochmann geht ein großer Herzenswunsch in Erfüllung, denn er wollte tatsächlich – nach dem mehrfach Corona-bedingt verschobenen Start und einer Verzögerung des Baubeginns wegen verschiedener Vorgaben im Planungs- und Genehmigungsverfahren – mit dem neuen Bond-Spektakel ins Rennen gehen.

Zuschauer tauchen in den Film ein

Einen Trailer der hoch gepriesenen Produktion durfte er aus rechtlichen Gründen noch nicht zeigen. Dafür aber Vorschauen anderer Blockbuster, die in naher Zukunft gezeigt werden. Dabei konnten sich die Besucher auch von der neuen Technik ein Bild machen.

Die Imax-Laser-Technologie nimmt die Zuschauer tatsächlich mit an die Grenzen der Realität und vermittelt ihnen das Gefühl, direkt in den Film eintauchen zu können. Vor allem, als sie in einer Sequenz aufgefordert werden, die 3D-Brillen aufzusetzen, scheinen ein Kampfjet, die Felsen in den Bergen oder ein Pilot in seinem Rennauto zum Greifen nahe. Beim Flug in den Weltraum sitzt der Kinobesucher in der letzten Reihe und schaut den Astronauten direkt über die Schulter.

Diese Laser-Technologie wurde exklusiv für die größten Imax-Leinwände entwickelt. Die hoch auflösende 4K-Projektion setzt weitere optische Maßstäbe. Sie erschafft gestochen scharfe Bilder, extreme Kontraste und das größte Farbspektrum, das den Filmemachern zur Verfügung steht, um kräftige, tiefe und leuchtende Farben zu erzeugen. In 4K-Auflösung projizierte Bilder haben 4096 × 2160 Pixel (oder kleine Punkte). Das sind mehr als 8 Megapixel (Millionen Pixel) oder viermal so viele Pixel wie bei einem Full-HD-Fernseh-Erlebnis zu Hause (1920 x 1080). Zur Verdeutlichung der Dimensionen: auf die Imax-Leinwand würden 80 000 Smartphones passen.

12-Kanal-Soundtechnik

Extravagant ist im Leonberger Imax-Kino auch die neueste 12-Kanal-Soundtechnik, die selbst kleinste Nebengeräusche hörbar, den Regen fast spürbar macht und selbst die Flugrichtung eines kreischenden Vogels akustisch wiedergibt. „Ich habe schon viele Kinos in der Welt gesehen, doch das hier in Leonberg ist etwas ganz besonderes“, sagte die Imax-Vertreterin Allie Bernacchi, die zur Eröffnung extra aus London angereist kam.

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Die Lochmann Filmtheaterbetriebe – die Marius Lochmanns Vater Heinz in Rudersberg gegründet hat und zu denen acht Traumpalast- sowie zwei weitere Kinos und ein Filmverleih gehören – setzen nicht nur auf reines Filme-Schauen, sondern auf Kino als Erlebnis. Mit dem Hannoveraner Architekten Heinz Jürgen Schuhmacher haben sie den passenden Partner gefunden, der selbst sagt, dass „die Besucher mehr wollen, als einen Film in einem seelenlosen Raum zu schauen“. Schuhmacher plant seit 25 Jahren Luxus-Kinos und baut dabei auch auf den Event-Charakter.

Bettenkino braucht noch ein paar Wochen

Daher gibt es im Leonberger Imax-Center neben den modernsten Technologien auch weitere Attraktionen. „Für das Bettenkino mit den luxuriösen Lounge-Liegen brauchen wir aber noch ein paar Wochen. Im November wollen wir eröffnen“, sagte Tobias Mattl, der Marketingleiter der Lochmann Filmtheaterbetriebe. Auch das geplante Bowlingcenter nebenan befindet sich noch in der baulichen Endphase und wird Ende Dezember fertig sein. Hier entstehen 18 futuristische Bahnen. Die Eröffnung des italienischen Restaurants mit Dachterrasse ist bereits für nächste Woche geplant.