Der Weg zur verkehrsberuhigten Zone wurde mit vielen Diskussionen begleitet – jetzt gibt es dafür mehr als drei Millionen Euro. Gewinnt die Ritterstraße, gewinnt auch die gesamte östliche Altstadt.

Nach heftigen Diskussionen über die Zukunft der Esslinger Ritterstraße ist es in den vergangenen Monaten etwas still geworden um die verkehrsberuhigte Einkaufsstraße. Das ändert sich jetzt, denn Esslingen bekommt aus dem Landesprogramm zur Förderung des kommunalen Straßenbaus eine stattliche Summe Geld. 3,2 Millionen Euro stehen bereit, um aus der Ritterstraße eine „lebendige und verkehrsberuhigte Zone“ zu machen, wie die Stadtverwaltung mitteilt.

 

Mit dem Geld für das Projekt „Fußgängerzone Ritterstraße“ soll die Aufenthaltsqualität erhöht werden, heißt es. Anders ausgedrückt: Wird die Ritterstraße attraktiver, könnte das insgesamt helfen, die östliche Altstadt zu beleben. Dazu gehört auch die Anbindung an die Maille, dem Lieblingspark der Esslinger – der Platz am Rossneckar soll neu gemacht werden. Auch die Fläche zwischen Technischem Rathaus und Tiefgarage an der Kiesstraße soll laut Rathaus neu gestaltet werden. Auch die Straße selbst soll gewinnen: Viel Raum für Fußgänger, barrierefreies Flanieren und eine Außengastronomie entlang der Ritterstraße.

Mit dem Programm zur Förderung des kommunalen Straßenbaus wurden in diesem Jahr 85 Projekte mit mehr als 80 Millionen Euro gefördert. „Wir freuen uns sehr über die Förderzusage“, sagte Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Damit haben wir die Chance, die Ritterstraße im Sinne eines zentralen Eingangs in unsere Altstadt weiterzuentwickeln.“ Gleichzeitig sei die Umgestaltung auch ein Meilenstein im Prozess „Zukunft Innenstadt“. In diesem Prozess geht es auch um den Marktplatz, das Bahnhofsquartier und die barrierearme Umgestaltung von Pflasterflächen in der Altstadt.

„Die Aufnahme in das Landesprogramm verschafft uns Planungssicherheit und sorgt dafür, dass wir nun mit den konkreten Vorbereitungen für die Umgestaltung der Ritterstraße beginnen können“, sagte Hans-Georg Sigel, Bürgermeister für Stadtentwicklung, Infrastruktur, Bauen und Umwelt.

Mit den detaillierter ausgearbeiteten Ausführungsplänen muss sich die Stadt Esslingen bis Herbst dieses Jahres für die zweite Stufe des Förderprogramms bewerben, um die Zuwendungen auch tatsächlich zu erhalten. Diese Entscheidung wird das Land Baden-Württemberg voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres treffen. Die Neugestaltung der Ritterstraße wird bereits Bereits seit 2019 in der Stadt diskutiert.