Experte Christoph Schempp (55) ist Diplom-Biologe und Dermatologe. Der Oberarzt leitet in der Dermatologie an der Uniklinik Freiburg die Phototherapie.

 

Vitamin D Der Name „Vitamin D“ führt etwas in die Irre. Denn es ist eigentlich kein Vitamin: Laut Definition ist das ein Stoff, den der Körper nicht selbst herstellen kann, den er aber zum Leben braucht. Für Vitamin D – das eine ganze Gruppe von Stoffen umfasst – gilt das so nicht: Den wichtigsten Vertreter dieser Gruppe, das Cholecalciferol (oder auch Vitamin D3), kann der Körper aus einer Vorstufe des Stoffes selbst bilden – unter anderem unter Mithilfe der Sonne. Aus ihm wird dann das Hormon Calcitriol geformt. Korrekterweise müsste man Vitamin D3 deshalb als Protohormon bezeichnen.

Studie Sonnenstrahlen können Krebs verursachen – trotzdem leben die Frauen länger, die Sonnenbaden, als solche, die die Sonne vermeiden. Das hat eine schwedische Studie ergeben, die 30000 Schwedinnen über einen Zeitraum von 20 Jahren begleitete. Frauen, die viel an der Sonne waren, litten demnach seltener unter Herz-Kreislauferkrankungen und hatten auch ein insgesamt geringeres Mortalitätsrisiko, heißt es in der im „Journal of Internal Medicine“ veröffentlichten Studie – auch wenn sie häufiger an Krebs erkrankten. „Eines unserer Ergebnisse war, dass Raucherinnen der Gruppe, die sich am stärksten der Sonne aussetzte, ein ähnlich hohes Sterberisiko hatten wie Nichtraucherinnen, die die Sonne vermieden“, sagt der Hauptautor der Studie, Pelle Lindqvist von der Karolinska Universitätsklinik in Stockholm. „Das weist daraufhin , dass Sonnenvermeidung einen ähnlich großen Risikofaktor darstellt wie Rauchen.“ Die Lebenserwartung der Sonnenvermeiderinnen lag der Studie zufolge um 0,6 bis 2.1 Jahre niedriger als die der Frauen in der Gruppe, die sich der Sonne am stärksten aussetzte.