Statt stimmgewaltig in ihr Jubiläumsjahr zu gehen, verstummte die Ludwigsburger Karlshöhen-Kantorei zum Jahreswechsel – pandemiebedingt. Jetzt legt sie wieder los.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Darf man das als Chor? In einer noch nicht überwundenen Pandemie „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ singen? Man darf, sagt Nikolai Ott, Leiter der Karlshöhen-Kantorei. Zwar war die Wahl auf Mendelssohn-Bartholdys Sinfoniekantate „Lobgesang“ fürs 50-Jahr-Bestehen des Chores schon gefallen, als von Corona noch niemand auch nur etwas ahnte. Sie passt aber nicht nur in die Zeit, „weil das Atmen in unserem Bewusstsein jetzt eine ganz neue Dimension hat“, wie Ott sagt, „sondern weil das Werk ganz gut beschreibt, was wir durchgemacht haben“. Allein der Beginn mit 500 Takten Chor-Pause und Passagen wie „Stricke des Todes hatten uns umfangen“ oder „Hüter, ist die Nacht bald hin?“ lassen sich sinnträchtig ins Heute herunterbrechen.