Julian Assange ist auf dem Weg in die Freiheit. Die UNO begrüßt die Freilassung des Wikileaks-Gründers.

Die Vereinten Nationen haben die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange begrüßt. „Wir begrüßen die Freilassung von Julian Assange aus der Haft im Vereinigten Königreich“, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Liz Throssell, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie fügte aber hinzu, dass Assanges Verständigung mit der US-Justiz noch endgültig abgesegnet werden müsse.

 

„Wie wir wiederholt festgestellt hatten, warf dieser Fall eine Reihe von Menschenrechtsfragen auf“, sagte Throssell weiter. Auch habe die immer länger andauernde Inhaftierung Assanges „weitere Fragen aufgeworfen“. „Wir werden die Entwicklungen über die kommenden Tage weiter verfolgen“, fügte die Sprecherin hinzu.

Deal mit US-Behörden

Aus veröffentlichten US-Gerichtsdokumenten war zuvor hervorgegangen, dass Assange offenbar einen Deal mit den US-Behörden eingehen wird. Der Australier will sich demnach im Rahmen einer Vereinbarung mit den US-Justizbehörden in einem Fall der Weitergabe von Informationen zur nationalen Verteidigung schuldig bekennen.

Der 52-jährige Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks wird in den USA beschuldigt, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten der USA veröffentlicht zu haben.

Julian Assange möchte in seine Heimat Australien zurückkehren

Assange wurde zunächst mit einem Flugzeug nach Bangkok gebracht, wo ein geplanter Zwischenstopp zum Tanken eingelegt wurde. Am Mittwoch soll Assange vor einem Gericht auf den Nördlichen Marianen erscheinen, einem US-Territorium im Pazifik. Das Gericht könnte Assange zu 62 Monaten Haft verurteilen, die er bereits in Großbritannien verbüßt hat. Damit könnte Assange in seine Heimat Australien zurückkehren.

Die Ehefrau von Julian Assange, Stella, hat eine grundsätzliche Einigung des Wikileaks-Gründers mit der US-Justiz bestätigt. Im Rahmen der Vereinbarung werde sich der 52-Jährige in Bezug auf einen Anklagepunkt im Zusammenhang mit dem US-Spionagegesetz schuldig bekennen, sagte Stella Assange am Dienstag der BBC. Im Gegenzug muss der Australier nicht mehr in den USA in Haft. Der Deal müsse aber noch von einem Gericht auf dem US-Außengebiet Nördliche Marianen im Westpazifik bestätigt werden, sagte seine Ehefrau. „Sobald die Richterin es unterzeichnet hat, ist es formell real.“

Seine Frau wartete mit den gemeinsamen Kindern auf ihn

Die Anwältin und Aktivistin wartete mit den beiden gemeinsamen Kindern in Australien auf Assange. In einem Post auf X veröffentlichte sie ein Foto, das sie beim Videotelefonat mit ihrem Ehemann zeigt. „Julian ruft gestern Abend (bei ihm tagsüber) vom Flughafen Stansted in Sydney an“, schrieb sie dazu. Assange war nach Wikileaks-Angaben am Montag nach mehr als fünf Jahren Haft in London entlassen worden und nachmittags aus Großbritannien ausgereist.

Der BBC sagte Stella Assange über die Freilassung ihres Ehemanns: „Ehrlich gesagt ist es einfach unglaublich, es fühlt sich an, als wäre es nicht real.“ Die vergangenen Tage hätten einen Sturm der Gefühle ausgelöst. Sie habe noch keine Zeit gehabt, zu besprechen, was das Paar nach der Freilassung tun werde. Priorität habe, dass Julian Assange „wieder gesund wird – er ist seit fünf Jahren in einem schrecklichen Zustand“.