Bunt gefärbte Blätter, die von Bäumen fallen, dazu mal Regen, mal Sonne – für viele bedeutet das: Es ist wieder Herbst. Aber wann geht der überhaupt los? Gibt es ein genaues Datum?

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Die warmen Tage neigen sich dem Ende zu, es wird kühler und regnerischer, die bunten Blätter fallen von den Bäumen. Für viele ist dann klar: der Herbst steht vor der Tür. Aber startet die Jahreszeit dann nicht für jeden zu einem anderen Zeitpunkt? Wann also ist wirklich Herbstanfang? Gibt es dafür ein offizielles Datum?

 

Genau genommen beginnt der Herbst sogar zweimal an – je nachdem, von welchem Herbstanfang man spricht, dem kalendarischen oder dem meteorologischen.

Kalendarischer Herbstanfang

Der kalendarische – auch astronomische – Herbstanfang richtet sich nach dem Sonnenstand und ist in diesem Jahr am Samstag, 23. September – und zwar genau um 8.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Das Datum variiert in jedem Jahr und fällt auf der Nordhalbkugel der Erde in der Regel auf den 22. oder 23. September.

An diesem Tag haben Tag und Nacht nämlich exakt je 12 Stunden – von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Dann steht die Sonne senkrecht über dem Äquator, was eben nicht immer am gleichen Tag geschieht. Genannt wird das Tag-und-Nacht-Gleiche (lateinisch Äquinoktium). Im Frühjahr gibt das wieder, da ist dann der Übergang vom Winter zum Frühling. Die Zeitpunkte lassen sich nicht nur tag- sondern sogar minutengenau berechnen.

Meteorologischer Herbstanfang

Der meteorologische Herbstanfang ist in jedem Jahr am 1. September. Ebenfalls endet der Herbst dann auch immer am 30. November. Das wurde im 19. Jahrhundert mit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen so festgelegt und ist bis heute geblieben. Durch diesen festgelegten dreimonatigen Zeitraum können Daten für klimatologische Auswertungen besser verglichen werden.

Meteorologen definieren so auch den Anfang von Frühling, Sommer oder Winter. In diesem Jahr sind die meteorologische auf der Nordhalbkugeln folgende:

  • Frühling 01.03. bis 31.05.
  • Sommer 01.06. bis 31.08.
  • Herbst 01.09. bis 30.11.
  • Winter 01.12. bis 28./29.02.

Phänologischer Herbstanfang

Genau genommen gibt es auch noch einen dritten Herbstanfang – nämlich den phänologischen. Dieser wird an der Entwicklung der Pflanzenwelt festgemacht, was deswegen in jedem Jahr unterschiedlich sein kann.

Die sogenannten phänologischen Jahreszeiten teilen das Jahr nämlich nach dem Wachstumsverhaltens von gewissen Pflanzen ein. Ausgehend von den vier Hauptjahreszeiten gibt es in diesem Zusammenhang zehn phänologische. Diese sind: Vor-, Erst- und Vollfrühling sowie Früh-, Hoch- und Spätsommer. Dazu kommen noch Früh-, Voll- und Spätherbst sowie Winter. Der Vorfrühling etwa ist zum Beispiel durch die Blüte des Haselstrauchs als sogenannte Leitphase definiert, der Spätherbst durch die Blattverfärbung der Stieleiche.

Auch der Herbst hat dem phänologischen Kalender nach also drei Phasen, die durch Zeigerpflanzen angekündigt werden. Wie der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) auf seiner Webseite schreibt, sieht das dann folgendermaßen aus:

  • Frühherbst: Herbstzeitlosenblüte, Reife von Holunder und Rosskastanie, Höhepunkt der Obsternte.
  • Vollherbst: Kartoffelernte und allgemeine Laubverfärbung.
  • Spätherbst: Zeit des allgemeinen Laubfalls und Abschluss der Vegetationszeit.
  • Winter: Periode zwischen Ende der Vegetationszeit und Haselblüte. Winterbeginn mit dem Auflaufen des Winterweizens.


Wie dem auch sei: Im Jahr 2023 fällt der offizielle kalendarische Herbstanfang jedenfalls auf Samstag, 23. September.