Die Leichtathletik und seine Heimat Kenia stehen unter Schock: Der Langstreckenläufer Kelvin Kiptum wurde nur 24 Jahre alt.

Marathon-Weltrekordler Kelvin Kiptum ist bei einem Verkehrsunfall in seiner kenianischen Heimat ums Leben gekommen. Das bestätigte die örtliche Polizei der französischen Nachrichtenagentur AFP. Der Langstreckenläufer wurde nur 24 Jahre alt. Auch sein Trainer Gervais Hakizimana wurde bei dem Unfall getötet.

 

„Der Unfall ereignete sich gegen 23.00 Uhr. Im Auto waren drei Insassen, zwei starben an Ort und Stelle. Bei den beiden handelt es sich um Kiptum und seinen Trainer“, sagte Peter Mulinge, Polizeikommandant von Elgeyo Marakwet im Westen Kenias. Der dritte Insasse, eine Frau, sei ins Krankenhaus gebracht worden.

In einem offiziellen Polizeibericht hieß es, Kiptum habe bei dem Unfall „die Kontrolle über sein Fahrzeug“ verloren: „Er kam von der Straße ab und fuhr auf der linken Seite in einen Graben. Er fuhr etwa 60 Meter in den Graben, bevor er gegen einen großen Baum prallte“.

„Kiptum war unsere Zukunft“

Kiptum hatte im vergangenen Oktober den Weltrekord pulverisiert und die Marathon-Welt förmlich auf den Kopf gestellt. Der damals 23-Jährige war die 42,195 km in Chicago in 2:00:35 Stunden gleich 34 Sekunden schneller als der damalige Rekordhalter Eliud Kipchoge ein Jahr zuvor in Berlin gelaufen. Bereits im April war Kiptum in London in 2:01:25 Stunden auf Platz zwei der ewigen Bestenliste vorgedrungen.

Kenias Präsident William Ruto bezeichnete Kiptum bei X als „außergewöhnlichen Sportler“, der „auf der ganzen Welt eine außergewöhnliche Spur hinterlassen“ habe. „Er war wohl einer der besten Sportler der Welt, der Grenzen durchbrach und einen Marathonrekord aufstellte“, schrieb Ruto: „Kiptum war unsere Zukunft.“

„Es hat uns schockiert und zutiefst traurig gemacht, als wir vom verheerenden Verlust von Kelvin Kiptum und seinem Trainer Gervais Hakizimana erfahren haben“, schrieb Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, ebenfalls bei X: „Wir sprechen den Familien, Freunden, Teamkollegen und der kenianischen Nation unser tiefstes Beileid aus.“ Kiptum sei ein „unglaublicher Athlet“ gewesen, der „ein unglaubliches Erbe hinterlassen hat, wir werden ihn sehr vermissen“.

Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris sollte es in diesem Jahr eigentlich zum Aufeinandertreffen von Kiptum, der bei keiner großen internationalen Meisterschaft für Kenia am Start stand, und seinem Landsmann Kipchoge kommen. Kiptum galt als aussichtsreicher Kandidat, um als erster Mensch die magische Zwei-Stunden-Marke unter regulären Bedingungen zu knacken.