Der Uferpfad ist schmal, Bürgermeister Haug bahnt sich seinen Weg vorbei an Stellen, wo regelmäßig Vögel brüten, er zeigt auf das Knabberwerk eines Bibers. „Das Südufer ist Naturschutzzone“, sagt Haug, das Betreten sei verboten, nur habe sich niemand daran gehalten und die Kommune über Jahrzehnte so einiges toleriert.

 

An einer lauschigen Ecke, wo das Baden gerade noch erlaubt ist, hat Dieter Weiß sein Handtuch ausgepackt und das Mountainbike ins Gras gelegt. Er ist überzeugter FKKler, seit 40 Jahren jeden Sommer am See, oft mit seiner Frau. „Das Südufer war mein Wohnzimmer“, sagt der 58-Jährige, er trägt eine schwarze Badehose, trinkt zwischendurch Sprudel. Harte Strafen für Exhibitionisten seien nötig, versichert er gegenüber dem Bürgermeister, aber die Art und Weise, wie der Sicherheitsdienst die Leute schikaniere, könne er nicht verstehen.

„Hier wird nicht mit Augenmaß kontrolliert“, sagt Weiß, von Beruf Polizist und am See rein privat unterwegs. Er erzählt von zwei Schülerinnen mit einem kleinen Hund, die von den Sicherheitsleuten viel zu hart angegangen worden seien. Dass man den Sex verbiete, sei konsequent, aber nach 14 Tagen sei das Südufer entvölkert gewesen. „Da findet nichts mehr statt“, sagt Weiß und plädiert für mehr Fingerspitzengefühl bei den Kontrollen, sonst komme bald kein normaler Badegast mehr.

Die Sonne verschwindet halb hinter Wolken, es ist drückend heiß. Bürgermeister Haug kommt ins Schwitzen. Die neuen Regeln will er sich nicht verwässern lassen. „Der Zustand am See hat sich verbessert, da lagen früher überall Kondome und Taschentücher“, sagt er und macht sich auf den Rückweg zum Parkplatz. Dort rollen die älteren Männer an, allein im Auto, diskret, auf der Suche nach einem Partner für einen kurzen Ausflug in den Wald.

Ein Pärchen treibt es munter auf der Motorhaube eines Porsche

Das Konzept greife, versichert Bürgermeister Haug, es sei ruhiger geworden, auch wenn er immer noch Beschwerden bekomme. Neulich habe ihn eine Frau Ende 50 angerufen und sich über einen Exhibitionisten beklagt, der sie um einen Sexdienst gebeten habe. Und der städtische Vollzugsbeamte, der vor allem Strafzettel verteile, habe nicht fassen können, was er auf dem Parkplatz gesehen habe: einen Mann und eine Frau, die sich auf der Motorhaube eines Porsches vergnügt hätten. Die Handykamera des Ordnungshüters, der den Vorfall dokumentierte, animierte sie erst recht.

Von den Umtrieben am Ufer ist an diesem Sommertag nichts zu sehen. Auf der Wiese haben es sich Familien bequem gemacht, Schüler liegen auf Badetüchern und hören Musik. Ein Eisverkäufer mit einem eigenen Bus preist seine Kreationen an. Bürgermeister Haug geht an den Verbotsschildern vorbei – ein durchgestrichener Grill, ein durchgestrichener Hund – und steuert das Schilf an. Dort hatte der Sicherheitsdienst kurz zuvor Nacktbader verwarnt, ihnen klar gemacht, dass ein Bußgeld über 55 Euro drohe. Die FKKler konnten die Regeln nicht fassen. „Wir stören niemanden, wir baden nur gerne nackt“, schimpfte das Pärchen und zog sich an.

Ein überzeugter FKKler ärgert sich darüber, das auch Nacktbaden verboten wurde

Der Uferpfad ist schmal, Bürgermeister Haug bahnt sich seinen Weg vorbei an Stellen, wo regelmäßig Vögel brüten, er zeigt auf das Knabberwerk eines Bibers. „Das Südufer ist Naturschutzzone“, sagt Haug, das Betreten sei verboten, nur habe sich niemand daran gehalten und die Kommune über Jahrzehnte so einiges toleriert.

An einer lauschigen Ecke, wo das Baden gerade noch erlaubt ist, hat Dieter Weiß sein Handtuch ausgepackt und das Mountainbike ins Gras gelegt. Er ist überzeugter FKKler, seit 40 Jahren jeden Sommer am See, oft mit seiner Frau. „Das Südufer war mein Wohnzimmer“, sagt der 58-Jährige, er trägt eine schwarze Badehose, trinkt zwischendurch Sprudel. Harte Strafen für Exhibitionisten seien nötig, versichert er gegenüber dem Bürgermeister, aber die Art und Weise, wie der Sicherheitsdienst die Leute schikaniere, könne er nicht verstehen.

„Hier wird nicht mit Augenmaß kontrolliert“, sagt Weiß, von Beruf Polizist und am See rein privat unterwegs. Er erzählt von zwei Schülerinnen mit einem kleinen Hund, die von den Sicherheitsleuten viel zu hart angegangen worden seien. Dass man den Sex verbiete, sei konsequent, aber nach 14 Tagen sei das Südufer entvölkert gewesen. „Da findet nichts mehr statt“, sagt Weiß und plädiert für mehr Fingerspitzengefühl bei den Kontrollen, sonst komme bald kein normaler Badegast mehr.

Die Sonne verschwindet halb hinter Wolken, es ist drückend heiß. Bürgermeister Haug kommt ins Schwitzen. Die neuen Regeln will er sich nicht verwässern lassen. „Der Zustand am See hat sich verbessert, da lagen früher überall Kondome und Taschentücher“, sagt er und macht sich auf den Rückweg zum Parkplatz. Dort rollen die älteren Männer an, allein im Auto, diskret, auf der Suche nach einem Partner für einen kurzen Ausflug in den Wald.