Nach dem Protest der Hebammen verteidigen Bernhard und Riegger das geplante Aus der Gynäkologien in den Kliniken Leonberg, Calw und Herrenberg.

Die Landräte der Kreise Böblingen und Calw sowie der Chef des Klinikverbundes Südwest verteidigen ihren Plan, in den Krankenhäusern Leonberg und Calw die Geburtshilfen zu schließen. Diese soll auch in Herrenberg wegfallen, wobei dort das ganze Krankenhaus als Rund-um-die-Uhr-Betrieb zur Disposition steht.

 

Roland Bernhard, Helmut Riegger und Alexander Schmidtke reagieren auf einen Brandbrief der Hebammen aus beiden Landkreisen, die sich gegen die Schließung der Kreißsäle wehren, die in Leonberg und Herrenberg von den Hebammen geführt werden.

Die Medizinkonzeption des Verbunds sieht vor, die Gynäkologie und Geburtshilfe zukünftig auf das Krankenhaus in Nagold und die künftige Flugfeldklinik bei Böblingen zu konzentrieren. Die Fachabteilung am Standort Leonberg soll perspektivisch nach Böblingen verlagert, die beiden Fachabteilungen aus Calw und Herrenberg in Nagold zusammengeführt werden. „Diese verbundweite Konzentration stellt die Versorgung auf eine zukunftssichere Basis, um den drohenden Wegfall der Leistungen zu verhindern“, erklären die Landräte und der Klinikverbundchef. Sie stützen sich auf Empfehlungen des Hamburger Medizin-Gutachterbüros Lohfert & Lohfert.

Schon heute sei „die personelle Aufstellung in der Geburtshilfe und Gynäkologie an allen Standorten, sowohl bei Ärzten als auch bei den Hebammen, extrem schwierig zu sichern“, erklären Bernhard, Riegger und Schmidtke. „Aktuell gelingt das nur durch einen hohen Einsatz von Leasingkräften und gegenseitiger Unterstützung der verschiedenen Standorte. Die größte Herausforderung besteht schon jetzt darin, neues Fachpersonal an vier gynäkologischen Standorten zu akquirieren.“ Mit einer Konzentration von bisher vier auf zwei Standorte könnten Fachkräfte gebündelt und damit die Versorgungssicherheit langfristig erhalten werden. Am Konzept der hebammengeführten Kreißsäle wolle man künftig festhalten.