Sportbürgermeisterin Eisenmann wäre gut beraten, erst nach der Saison die Akquise eines Erstliga-Handballteams zu feiern, schreibt Jörg Nauke.

Stuttgart - Die Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann wäre gut beraten, künftig erst nach der Saison die Akquise eines Erstliga-Handballteams zu feiern. Zum dritten Male innerhalb von fünf Jahren ist kurz vor dem Rundenauftakt das Vorhaben gescheitert, einen Regelspielbetrieb für eine Mannschaft im Handballoberhaus zu etablieren. Das ist bedauerlich, weil dem Ruf der Sportstadt und der neuen Halle in der Stadionkurve attraktiver Frauenhandball sicherlich gutgetan hätte. Dass die ambitionierte Drittligamannschaft der Kickers-Männer wie geplant in der Scharrena spielen wird, ist nur ein kleiner Trost.

 

Anders als bei den vorherigen Insolvenzen der Akteure aus Pfullingen und Kornwestheim werden die städtischen Verantwortlichen dieses Mal wenigstens nicht noch von den Pleitiers beschuldigt, wegen überhöhter Mietpreise am Sarg mitgezimmert zu haben. Die bis zu 2000 Zuschauer fassende Halle ist relativ günstig zu haben, so dass sie den aufstrebenden Vereinen Luft zum Atmen lässt. Doch selbst die günstigen Ausgangsbedingungen helfen dem Stuttgarter Investor Jürgen Hollenbach nicht in Anbetracht der finanziellen Altlasten der Sindelfinger, die nun ans Licht gekommen sind. Die Staatsanwaltschaft kann bei der Aufarbeitung nach Schema F vorgehen: Fälle wie diesen kennt sie zur Genüge.