In Plochingen ist für S-Bahn-Fahrer Richtung Filstal bisher Endstation. Nach einem Gutachten wird das auch so bleiben. Dass der Göppinger Landrat immer noch nicht aufgibt, ist für StZ-Redakteur Eberhard Wein schon bewundernswert.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Die S-Bahn ist tot. Es lebe der S-Bahn-ähnliche Schienenverkehr. Fünf Jahre lang hat der Göppinger Landrat Edgar Wolff an seinem Lieblingsprojekt gearbeitet. Da kann er nun nicht einfach sein Ticket zerreißen und aus dem beharrlich stehenden Zug aussteigen. Recht hat er. Denn in der Tat ist die fehlende Einbindung des Kreises in das Stuttgarter S-Bahn-Netz für die Region ein Geburtsfehler und für Göppingen ein Wachstumshemmnis. Recht haben aber auch alle anderen, allen voran Wolffs Vorgänger Franz Weber, die dem Vorhaben immer skeptisch gegenüberstanden.

 

Zweckoptimist Wolff

An den Fakten lässt sich nämlich nicht deuteln. Egal, ob die S-Bahn nun nach Göppingen, Süßen oder Geislingen fahren soll: sie wird sich niemals rechnen. Stattdessen zeigt die aktuelle Angebotskonzeption des Landes neue Perspektiven auf mit halbstündlichen Regionalbahn-Verbindungen aus der Landeshauptstadt bis Süßen und einem Stundentakt bis Geislingen.

Das ist doch fast schon eine S-Bahn, findet der Zweckoptimist Wolff, der nun hofft, in Verhandlungen mit dem Land den 30-Minutentakt auch noch ins obere Filstal zu verlängern. Dass solche Züge das werbewirksame Signet mit dem grünen S verdient haben, steht für Wolff außer Frage. Der Verband Region Stuttgart dürfte dies bei aller Sympathie anders sehen. Vielleicht lässt sich aber in Kooperation mit anderen Interessenten von den Rändern der Region eine neue Marke à la Metropolexpress kreieren. Dann könnte der Zug doch noch ins Rollen kommen.