Fast schon regelmäßig schießt Nordkorea im neuen Jahr Marschflugkörper in die Luft. Südkorea will Details klären.

Seoul - Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs zum vierten Mal seit Beginn des Jahres mehrere Lenkflugkörper abgefeuert. Der Start der Marschflugkörper sei am Vormittag erfasst worden, teilte der Generalstab in Seoul mit.

 

Sie flogen demnach in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und China. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Zusammen mit den militärischen Aufklärungsbehörden der USA würden weitere Daten ausgewertet, hieß es.

Umfang der Waffentests nimmt zu

Nordkorea hatte zuletzt nach eigenen Angaben mehrfach strategische Marschflugkörper für den Ausbau der nuklearen Schlagkraft des Landes getestet. Darunter hätten sich auch neu entwickelte Marschflugkörper befunden, die von einem U-Boot abgefeuert werden könnten. Die Bezeichnung "strategisch" lässt darauf schließen, dass sie mit Atomwaffen ausgerüstet werden sollen.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen gegenwärtig wieder deutlich zu. Nordkorea hatte in den vergangenen zwei Jahren den Umfang seiner Waffentests mit Raketen und Lenkflugkörpern erheblich erhöht und auch die Rhetorik gegen die USA und Südkorea verschärft, die von Pjöngjang als Feindstaaten betrachtet werden. Washington und Seoul haben ihre Militärkooperation einschließlich gemeinsamer Manöver ausgebaut.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms international weitgehend isoliert. Im Gegensatz zu ballistischen Raketen sind Tests von Marschflugkörpern nicht direkt von den UN-Verbotsbeschlüssen gegen das Land betroffen. Sie können aber wie ballistische Raketen ebenfalls mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden. Anders als ballistische Raketen verfügen Lenkflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.