Die konjunkturelle Eintrübung geht am Landkreis Böblingen nicht spurlos vorüber: Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 3,8 Prozent.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Böblingen betrug im Januar 3,8 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Steigerung von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Das berichtet die Arbeitsagentur Stuttgart, von wo aus auch der Kreis Böblingen verwaltet wird. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen erhöhte sich auf 8530 Personen, was einem Anstieg um 620 im Vergleich zum Vormonat und 1201 im Vergleich zum Januar 2023 entspricht.

 

Gunnar Schwab, Leiter der Arbeitsagentur Stuttgart, sieht die Entwicklung als saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Er weist darauf hin, dass insbesondere weniger Jugendliche arbeitslos wurden und die Gesamtbeschäftigtenzahl sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr zunahm. „Trotz der konjunkturellen Schwächephase bleibt der Arbeitsmarkt weiter aufnahmefähig“, sagt Schwab.

Von den 8530 Arbeitslosen im Kreis Böblingen bezogen 4450 Leistungen aus der Grundsicherung. Dies bedeute eine Steigerung um 246 Personen gegenüber dem Vormonat und 473 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Auf die Arbeitslosenversicherung entfielen 4080 arbeitslose Männer und Frauen. Hier stieg der Bestand um 374 Personen gegenüber dem Vormonat und 728 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Mehr offene Stellen als im Vorjahresmonat

Im Januar nahmen 580 Personen eine neue Arbeit auf, ein Anstieg um 104 im Vergleich zum Vormonat und 183 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 1099 Personen aus der Erwerbstätigkeit arbeitslos, ein Anstieg um 334 im Vergleich zum Vormonat und 242 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Immerhin gibt es auf dem Stellenmarkt einen leichten Lichtblick: Im Landkreis Böblingen waren im Januar 2616 Stellen unbesetzt – das sei zwar ein Rückgang um 137 im Vergleich zum Vormonat, jedoch ein Anstieg um 267 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Kurzarbeit beliefen sich im Januar auf sieben Anzeigen für 147 Arbeitnehmer. Bis August 2023 beantragten 34 Betriebe für 1549 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld, was 0,8 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis entspricht. Ein Rückblick auf das Jahr 2023 zeigt, dass der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Stuttgart trotz konjunktureller Unsicherheiten stabil blieb. „Trotz der konjunkturellen Rahmenbedingungen entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Stuttgart aber stabil und noch nicht besorgniserregend“, so das Resümee von Gunnar Schwab.

Stärkerer Anstieg in Stuttgart

Die Arbeitslosenquote im Bezirk Stuttgart-Böblingen stieg auf 4,4 Prozent, während die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Gesamtjahresvergleich um 16,2 Prozent zurückging. Die Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt Stuttgart stieg von 4,5 Prozent auf 5,1 Prozent, während der Anstieg in den Städten Böblingen (3,3 Prozent auf 3,6 Prozent), Herrenberg (2,9 Prozent auf 3,2 Prozent) und Leonberg (2,8 Prozent auf 3,2 Prozent) moderater ausfiel.