Bei der jüngsten größeren Kontrollaktion der Abfallwirtschaftsgesellschaft sind weniger braune Tonnen beanstandet worden. Doch ein „Störstoff“ taucht nach wie vor häufig auf.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Die Aufklärungskampagnen zur Mülltrennung im Rems-Murr-Kreis scheinen Wirkung zu zeigen. Das zumindest legt eine erste Auswertung von gezielten Stichproben bei den Biomülltonnen nahe, die in der Zeit zwischen dem 12. und 23. Juni durchgeführt wurden.

 

Weniger Beanstandungen

„Die Effekte sind spürbar, wir hatten bei den Sichtkontrollen deutlich weniger Beanstandungen“, sagt Annika Fritz, im Vorstand der kreiseigenen Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWRM) für das Marketing zuständig. Allerdings hätten die vornehmlich auf Metallgegenstände geeichten Detektoren häufiger angeschlagen als bei der Kontrollaktion knapp ein Jahr zuvor. Das aber habe sicherlich auch damit zu tun, dass mehr Müllfahrzeuge mit entsprechenden Detektoren im Einsatz gewesen waren.

Insgesamt sei die Beanstandungsquote von 3 auf 2,9 Prozent zurückgegangen. „Spitzenreiter“ in der Müllsünderstatistik waren wieder Teilbezirke von Waiblingen und Fellbach sowie Bittenfeld und Korb. Allerdings waren in den Großen Kreisstädten diesmal andere Abfuhrbezirke als im Vorjahr auffällig. Die Haushalte der vormaligen Hot-Spot-Gebiete seien vor der aktuellen Aktion einzeln angeschrieben und informiert worden – was offensichtlich Wirkung zeitigte.

Nach wie vor ein Problem sind die im Handel als kompostierbar angebotenen Folienbeutel. Diese aus Mais, Kartoffeln oder Zuckerrohr gefertigten Tüten sind im Rems-Murr-Kreis seit Anfang 2022 in der braunen Tonne verboten. Der Grund: Die Beutel verrotten zu langsam, sodass sie im Vergärungsprozess in der kreiseigenen Biomüllanlage in Backnang-Neuschöntal nicht schnell genug abgebaut werden können.

Weitere Aufklärungskampagnen geplant

Die Aufklärungskampagne der AWRM darüber und über eine bessere (Bio-)Mülltrennung beschränkt sich allerdings nicht nur auf Stichprobenkontrollen. So haben Auszubildende des Landratsamtes im Rahmen eines Azubiprojektes etwa ein Video zum Thema Biomüll erstellt und den Beitrag auf der Internetseite der AWRM sowie dem Instagram-Account des Landkreises veröffentlicht.

Eine noch jüngere Zielgruppe will man in der Zeit zwischen dem 24. und 26. Juli ansprechen. Dann finden auf der Biovergärungsanlage in Backnang-Neuschöntal sogenannte Bioabfallerlebnistage für die Klassenstufen fünf und sechs statt. Das erstmals in dieser Form geschaffene Angebot sei von den Schulen sehr gut angenommen worden und binnen weniger Tage ausgebucht gewesen, so die AWRM. Die Kinder sollten vor Ort lernen, Bioabfall bewusst von Restmüll zu unterscheiden, den Sinn der Abfalltrennung nachzuvollziehen und wie aus den Bioabfällen Biokompost und Biogas erzeugt wird.