Ursprünglich stand das Angebot nur Lehrkräften offen, inzwischen hat das Landesmedienzentrum es auch für Eltern aus Baden-Württemberg geöffnet: Drei Lernportale können kostenfrei genutzt werden. Die Lizenz läuft noch ein knappes Jahr.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Wie gut kann mein Kind eigentlich multiplizieren und dividieren? Wie sieht es mit der Winkelbestimmung aus? Und weiß es, wann man im Französischen savoir oder pouvoir verwendet? Wo liegen Lernlücken, die man besser rechtzeitig auffüllt, bevor es schlechte Noten hagelt und vielleicht die Versetzung gefährdet ist?

 

Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg will Eltern Werkzeuge an die Hand geben, das herauszufinden, damit diese ihre Kinder zu Hause fördern können. Drei Lernportale können diese kostenfrei nutzen. Es handelt sich dabei um die Lernportale „Onilo“, „Anton“ und „Diagnose und Fördern“. Die Anwendung „Anton“ dürften viele Eltern bereits kennen – diese App ist ohnehin kostenlos.

Das Portal „Onilo“ richtet sich an Grundschüler, vor allem an Leseanfänger sowie Kinder mit Lern- und Leseschwierigkeiten. Animierte Bilderbuchgeschichten – Boardstorys genannt – bilden die Grundlage, um das Lesenlernen zu fördern. „Anton“ bietet Material von Klasse eins bis zehn, in einzelnen Fächern, darunter Mathematik und Deutsch, gibt es auch Material für die Oberstufe. Die „Anton“-Variante, die man sich über das Landesmedienzentrum herunterladen kann, bietet vor allem einen Mehrwert für Lehrkräfte, weil man sie individualisieren kann für die eigene Klasse.

Auch das Hörverstehen kann man üben

Von „Diagnose und Fördern“ des Cornelsen-Verlags profitieren Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1. Hier geht es besonders ums Aufholen. Das Material deckt die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch ab. Teil der „Diagnose“ ist, die Lernlücken zu identifizieren. Neben Erklärungen (schriftlich und im Video) und jeder Menge Beispielaufgaben finden sich auch immer passend zum jeweiligen Thema Klassenarbeiten samt Musterlösungen. Man kann das Material nach Fach und Klassenstufe auswählen, sich vom Schwierigkeitsgrad steigern (von grundlegend bis fordernd) und zum Beispiel in den Fremdsprachen auch das Hörverstehen üben.

Die Bereitstellung der Lernanwendungen sei im Rahmen des Programms „Lernen mit Rückenwind“, so die Abteilungsleiterin Medien, Tanja Rix. Man wolle helfen, die Covid-19-bedingt entstandenen Lernrückstände auszugleichen. Lehrkräften stehen die Portale schon länger über die Sesam-Mediathek zur Verfügung. „Mit dem Angebot der Elternzugänge sollte außerdem die Möglichkeit geschaffen werden, auch denjenigen Schülerinnen und Schülern die Nutzung der Lernportale zu ermöglichen, die nicht bereits über ihre Schule diese Option kennengelernt haben“, erklärt Rix. Das Angebot sei nicht auf ein Kontingent begrenzt, sondern stehe allen interessierten Eltern zur Verfügung. Die Lizenz laufe noch bis Februar 2025. Die Elternzugänge kann man mithilfe einer Kopie des Schülerausweises beantragen.

Weitere Informationen samt Links zu den drei Lernportalen gibt es hier: https://kostenlose-lernportale.de/eltern