Die EnBW-Tochter TransnetBW hat den Bezirksbeirat Mühlhausen Ihre Pläne zur Erweiterung des Umspannwerks informiert. Im Gremium überwog jedoch die Skepsis.

Das Unternehmen TransnetBW will bis 2026 am Umspannwerk im Norden von Mühlhausen Flächen von Privatgrundstücksbesitzern und der Stadt kaufen, um dort ihre Anlage zu erweitern. Für den Krisenfall soll ein mobiles, autarkes Umspannwerk (AMU) aufgebaut werden. Die betroffenen Grundstückseigentümer, darunter viele Landwirte, kritisieren den Flächenverbrauch. Auch der Bezirksbeirat steht den Plänen, die jetzt dem Gremium vorgestellt wurden, skeptisch gegenüber. Kritik gab es am Flächenverbrauch, aber auch an einer Zentralisierung der Stromerzeugung. Strom solle verstärkt dezentral erzeugt werden, lautete eine Forderung. Auch wurde mehrfach nach Alternativstandorten gefragt und ob das Ganze kleiner oder gar unterirdisch gebaut werden könne.

 

Verkehrswertgutachten zum Flächenwettbewerb wird erstellt

Im Herbst waren Grundstückseigentümer von TransnetBW angeschrieben worden, ob sie ihre Fläche verkaufen möchten. Das Unternehmen hat ein Verkehrswertgutachten in Auftrag gegeben. Ob es schon Verkaufswillige gibt, ist nicht bekannt. Die Stadt hatte zuletzt erklärt, sie wolle abwarten, bis sie mehr Informationen habe.

Im Gremium nannten die beiden Vertreter der EnBW-Tochter auch auf Nachfrage keine Zahlen, wie groß die künftige Erweiterungsfläche sein werde. Sie erklärten, dass der Stromverbrauch steige und daher die bestehende Anlage, die den Großraum Stuttgart mit Strom versorgt, erweitert werden müsse. Ein Bau unter der bisherigen Anlage sei aus technischen Gründen nicht möglich angesichts der tonnenschweren Geräte. Die reine Schaltanlage erfordere 40 mal 60 Meter, dazu kämen Erdungsnetze und Abstellflächen für 26 Schiffscontainer. Die angrenzenden Straßen reichten nicht dafür aus. Die Container könnten nicht in einer Linie gestellt werden.

Landwirte verweisen auf wertvolle ökologische Funktion der Fläche

Der landwirtschaftliche Obmann Jochen Brust verwies auf die ökologische Bedeutung der Flächen: „Auf den zwei Hektar Fläche können etwa zehn Millionen Liter Wasser gespeichert werden. Das trägt zur Kühlung bei und zum Hochwasserschutz.“ Er erinnerte an das Hochwasser in Mühlhausen 2018. Die Fläche sei die letzte unversiegelte Ackerfläche in Stuttgart und erfülle eine ökologische Funktion. Brust rechnete, dass für die zwei Hektar Ackerfläche, die das Unternehmen bebauen wolle, ebenso viel ökologische Ausgleichsfläche notwendig sei.