Die Giordano Bruno Stiftung Stuttgart protestiert für Meinungs- und Kunstfreiheit und erinnert an das Attentat am 7. Januar 2015 in Paris.

Stuttgart - Mit einer Kundgebung, bei der auch islamkritische Mohammed-Karikaturen gezeigt wurden, hat die Regionalgruppe Stuttgart der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) am Freitag an das Attentat auf die französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ erinnert. Bei dem Anschlag in Paris waren am 7. Januar 2015 zwölf Menschen ermordet worden. Wie GBS-Sprecher Christoph Houtman betont, soll mit dem Zeigen der Karikaturen auf der Königstraße ein Zeichen gegen die Angriffe auf die Kunst- und Meinungsfreiheit durch islamistische Attentäter gesetzt werden. „Wir sehen einen vorauseilenden Gehorsam der Medien, die Karikaturen aus Angst vor Reaktionen nicht zu zeigen“, sagt Houtman. Der Protest der atheistisch ausgerichteten GBS richtet sich außerdem gegen den Paragrafen 166 des Strafgesetzbuchs, auch „Gotteslästerungsparagraf“ genannt. Houtman betont, dass mit der neuen Ampelkoalition die Möglichkeit näher gerückt sei, die Trennung von Staat und Kirchen voranzutreiben. Die GBS fordert zudem, die Staatsleistungen zugunsten der großen Kirchen abzuschaffen, die auf die Enteignungen während der Säkularisation 1803 zurückgehen. „Die Staatsleistungen umfassten 2021 mehr als eine halbe Milliarde Euro“, so Houtman.

 

Anlass auch Attacke in Stuttgart

Wie Werner Koch von der GBS erklärt, sei ein weiterer Anlass für Kundgebung der Angriff auf Abbas Mohammadpoor. Der aus dem Iran geflohene Flüchtling und politische Aktivist war Mitte Oktober auf der Königstraße attackiert worden, nachdem er islamkritische Karikaturen gezeigt hatte.