Seit 2005 steht die historische Villa Berg im Stuttgarter Osten leer. Nun hat sie ein neues Gesicht – ein buntes. Was es mit dem besonderen Projekt auf sich hat.

Jetzt fehlen nur noch das Äffchen und ein Pferd – kunterbunte Fenster verleihen der denkmalgeschützten Villa Berg in der gleichnamigen Parkanlage in Stuttgart-Ost einen verspielten Charme. Im Rahmen des Kunstprojekts „Window Paintings“ haben sich Sperrholzplatten vor den Fenstern der leer stehenden Residenz in ein farbenprächtiges Mosaik verwandelt.

 

Das Königspaar Karl und Olga von Württemberg nutzten die vor rund 170 Jahren erbaute Villa Berg als Sommerresidenz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Gebäude nur vereinfacht restauriert und gelang in den Besitz des Süddeutschen Rundfunks. 2016 kaufte die Stadt Stuttgart die Villa zurück. Bis 2025 soll sich die verlassene Landhausvilla in ein „Offenes Haus für Musik und Mehr“ verwandeln.

Kunst trifft auf Denkmalschutz

Für die bunte Fensterkunst an der denkmalgeschützten Villa kooperierte der Planungsstab Villa Berg mit dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum (KiöR). Eine Jury aus Experten und Bürgern entschied sich für „Window Paintings“. Eine Idee der Künstlerin Andrea Lüth – die Österreicherin ist für die Einbindung des öffentlichen Raums in ihre Arbeiten und Installationen bekannt.

Ein „Stuttgarter Modell“ für Kunst im öffentlichen Raum

Ein neues Förderprogramm hat der Fachbereich für Kunst im öffentlichen Raum im Sommer angekündigt. Ziel des neuen Programms: Ein Stuttgarter Modell für Kunst im öffentlichen Raum wie es aus Großstädten wie Wien und München bekannt ist. Auf „Window Paintings“ folgt im März 2023 ein neues Projekt in Kooperation mit dem StadtPalais – Museum für Stuttgart. Im Rahmen des Festivals FemPalais sollen dann ein halbes Jahr lang künstlerische Beiträge an öffentlichen Orten zu Stuttgarter Frauen gezeigt werden.