Ein Fahrzeug eines Lieferanten für Apotheken war bereits im Januar an der Hegnacher Höhe bei Waiblingen auf einem engen Feldweg steckengeblieben. Ein Autokran und Spezialkräfte befreiten das Fahrzeug aus der misslichen Lage.

Eine derart kuriose „Rettungsaktion“ gibt es auch nicht alle Tage: Mit einer groß angelegten Bergung wurde am Donnerstag ein Lieferwagen aus einer misslichen Lage befreit, in die ihn dessen Fahrer bereits im Januar dieses Jahres gebracht hatte. Erforderlich dafür war jetzt zum einen ein imposanter Autokran, zum anderen die mehrstündige Sperrung der Straße zwischen der Waiblinger Kernstadt und dem nördlichen Stadtteil Hegnach.

 

Die Ursache der offenkundigen Irrfahrt des Fahrers eines Lieferanten für Apotheken im Raum Stuttgart, darunter auch eine im Waiblinger Remspark, überrascht kaum: Es handelt sich um jenes Gerät, das in sehr vielen Fällen den Menschen sehr gute Hilfe leistet bei der Suche nach einem bisher unbekannten, zuvor noch nicht angesteuerten Ziel. Doch es lockt eben manchmal doch auch auf die falsche Fährte.

Endstation auf einem Feldweg nahe der Bahngleise

In diesem Fall war es also, wie zu hören war, tatsächlich das Navi, dem der Fahrer vertraute – weshalb er prompt auf einem Feldweg im Bereich eines Gartengeländes zwischen der Bahnstrecke Richtung Backnang und der Landesstraße bei der Hegnacher Höhe landete. Vermutlich war der Mann mit seinem Lieferwagen mehrere Hundert Meter auf diesem schmalen Weg unterwegs gewesen, ehe es immer enger wurde, und er schließlich steckenblieb.

Das alles ereignete sich bereits mitten im Winter, wie zahlreiche Wanderer, Jogger oder Radler, die dort gelegentlich unterwegs sind und mühevoll die Stelle passieren mussten, seitdem bereits festgestellt haben. Auch sie rätselten: Wie ist es nur möglich, dass man sich dermaßen verfährt und an dieser Stelle steckenbleibt? Nun, scheinbar moderne Technik, konnten alle sich selbst die Antwort geben.

Die Bergung war eine logistische Herausforderung

Klar stand von Anfang an fest, nachdem der Fahrer seinen Fauxpas seinem Arbeitgeber und den Behörden gemeldet hatte, dass der Kastenwagen entfernt werden musste. Allerdings war die Bergung ziemlich knifflig und erforderte reichlich Gehirnschmalz und zahlreiche Absprachen. Das Waiblinger Ordnungsamt war beteiligt, die Deutsche Bahn, natürlich die Inhaber der Apotheken, für die der Fahrer mit seiner Fracht unterwegs war. Logischerweise dauern all diese logistischen Herausforderungen ihre Zeit, sodass das Abschleppunternehmen erst jetzt, also rund 90 Tage nach dem vermaledeiten Stopp des Fahrzeugs in der allzu schmalen Gasse im Gartengebiet, zur Tat schreiten konnte.

Der Autokran musste auf dem Radweg neben der abgesperrten Straße platziert werden, um den etwa drei Dutzend Meter Luftlinie entfernt in dem ansonsten für Großgeräte kaum zugänglichen Gebiet liegenden Wagen in die Höhe zu hieven und schließlich nach einer kleinen Flugshow über der Hegnacher Höhe auf der Landesstraße zu platzieren. Flugs wurde der Kombi auf einen Abschleppwagen gezogen und abtransportiert.

Landesstraße war mehr als vier Stunden gesperrt

Das wahrlich nicht alltägliche vormittägliche Spektakel ging somit nach Zufriedenheit aller zu Ende, und die Landesstraße in Richtung Hegnach, Remseck und Ludwigsburg konnte kurz nach 13 Uhr wieder freigegeben werden.