Ein kurzer Tapetenwechsel kann als Unterbrechung des Alltagstrotts wahre Wunder bewirken. Welche Destinationen sich ideal eignen für einen Wochenendtrip ab Stuttgart und was man vor Ort erkunden sollte, gibt es hier im Überblick.

Einfach kurz mal weg und etwas anderes sehen: ein Kurztrip über das Wochenende oder über Feiertage ist eine willkommene Abwechslung vom Alltag. Wer mit dem Auto oder Zug in Stuttgart startet, kann aus einer Vielzahl an Destinationen wählen, die weniger als drei Stunden Fahrtzeit entfernt liegen.

 

Wochenendtrip nach München

Die bayerische Landeshauptstadt liegt gerade einmal 232 Kilometer von Stuttgart entfernt. Mit dem Auto ist die Strecke in unter drei Stunden geschafft und es bleibt mehr als genug Zeit, die Stadt zu entdecken und die freien Tage in neuer Umgebung zu genießen. Wer mit dem Zug verreist, spart sich sogar Zeit und ist je nach Verbindung in etwa zwei Stunden in München. Neben einer architektonisch wunderschönen Stadt und zahlreichen Freizeitangeboten, gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die es zu besichtigen gilt.

Die Frauenkirche in München ist ein Wahrzeichen der Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch die Peterskirche zählt zu den beliebtesten Spots der Stadt. Von hier aus können Besucher auch gleich über den Viktualienmarkt schlendern. Im berühmten Biergarten mischen sich Münchener mit Touristen. Doch München wartet nicht nur mit Großstadtflair auf, sondern lädt auch zum Entspannen in der Natur ein. Bei schönem Wetter empfiehlt sich ein Ausflug in den Englischen Garten. Von hier aus lassen sich weitere Sehenswürdigkeiten wie die Residenz München mit Hofgarten und den Dianatempel erkunden. Wer noch genug Zeit und gutes Wetter erwischt hat, sollte einen Besuch des Olympiaparks nicht ausfallen lassen.

Ein Wochenende in Nürnberg

Keine drei Stunden Autofahrt von Stuttgart entfernt liegt Nürnberg. Wer der Stadt per Zug einen Besuch abstatten möchte, plant etwa zwei Stunden für die Anreise ein. Besucher erwartet eine zauberhafte Altstadt mit historischer Architektur und der beeindruckenden Kaiserburg, die hoch über der Stadt thront. Unter der Burg befindet sich das größte Felsenlabyrinth Süddeutschlands in Form zahlreicher zusammenhängender Felsengänge und Bierkeller. Auf dem Markplatz bestaunen Besucher die gotische Frauenkirche und versuchen ihr Glück am Wunschbrunnen.

Kaffeeliebhaber können in der Bergbrand Rösterei nahe der berühmten Weißenberggasse Lebkuchen naschen und den vielleicht besten Kaffee der Stadt genießen. Beim Flanieren durch die Gasse, lässt sich die wunderschöne mittelalterliche Architektur bestaunen. Wer seinen Liebsten zuhause ein Mitbringsel besorgen möchte, bringt natürlich originale Nürnberger Lebkuchen mit. Kaufen kann man diese beispielsweise im Lebkuchenhaus Gollmann am Trödelmarkt. Wer Nürnbergs dunkle Geschichte nicht ausklammern möchte, besucht das Dokumentationszentrum Reichsparteitage und lernt Wichtiges über die Ursachen, Zusammenhänge und Folgen des Nationalsozialismus.

Wochenendausflug nach Freiburg

Mit dem Auto ist Freiburg nur etwa zweieinhalb Stunden Fahrt von Stuttgart entfernt. Je nach Zugverbindung braucht man ebenso lang mit der Bahn. Vor dem Münster findet täglich der Münstermarkt statt. Neben Blumenständen, Obst und Gemüse finden Besucher hier auch die Freiburger Spezialität „Lange Rote“. Auch der Blick ins Innere des Münsters darf bei einer Freiburg-Erkundung nicht fehlen. Staunen können Besucher in der kurzen Konviktstraße, hier finden sich zahlreiche kleine Geschäfte wie kreative Boutiquen. In Freiburg lohnt es sich auch die Ohren zu spitzen, denn dann hört man es plätschern. Durch die Stadt fließen zahlreiche kleine Bäche, liebevoll die „Freiburger Bächle“ genannt. Obacht beim Überqueren, der Brauch besagt, wer in die Freiburger Bächle steht, muss eine Freiburgerin zur Frau nehmen.

Besonders schön ist es um die Gassen Gerberau und Fischerau, nicht umsonst wird diese Gegend Klein Venedig genannt. Wer die schönste Aussicht auf die Stadt möchte, darf einen Abstecher auf den Schlossberg nicht auslassen. Vom Kanonenplatz bietet sich ein einmaliger Blick auf die Stadt und das Münster. Wer sich den Hausberg Freiburgs, den Schauinsland zum Ziel setzt, wird mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Schwarzwald belohnt. Abseits der Touristenwege lohnt sich ein Abstecher in den Stadtteil Herdern.

Wochenende am Bodensee: Kurztrip nach Konstanz

Knapp über zwei Stunden fährt man mit dem Auto nach Konstanz und kann Seeluft schnuppern. Mit dem Zug ist man länger unterwegs. Die größte Stadt am Bodensee ist bunt, vielfältig und mit ihrem historischen Stadtkern und der Lage am See absolut sehenswert. Ein besonderer Touristenmagnet ist die Insel Mainau, die man per Schiff erreicht. Die Insel ist geprägt durch ihre wunderschöne und bunte Natur sowie die beeindruckenden historischen Bauten. Besonders das Palmenhaus und das Schloss Mainau sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wer einen tollen Blick über die Stadt und auf den Bodensee möchte, besucht das Konstanzer Münster und steigt hoch hinauf. Die Altstadt Konstanz‘ lässt sich durch die zahlreichen Fußgängerzonen ideal per Pedes erkunden. Im angrenzenden Stadtteil Niederburg kann man malerische Häuser aus dem späten Mittelalter bestaunen. Natürlich darf der Hafen nicht fehlen auf der To-See-Liste und mit ihm auch die „Imperia“, das Wahrzeichen Konstanz‘. Am Ende des Hafenstegs überblickt die Statue den Hafen und den See und dreht sich hier um ihre eigene Achse.

Wochenendtrip nach Frankfurt am Main

Frankfurt am Main ist zwar gerade einmal die fünftgrößte Stadt Deutschlands, wartet jedoch mit filmreifer Skyline auf. Neben einem historischen Stadtkern reihen sich zahlreiche moderne Hochhäuser ein. Originalgetreu restauriert wurde der Römerberg, der Platz vor dem Römer, dem alten Rathaus Frankfurts. Rund um den Brunnen auf dem Römerberg finden Architekturbegeisterte neben der Nikolaikirche auch zahlreiche historische Fachwerkhäuser. Weitere malerische Häuser sieht man in der neuen Altstadt. Die Gebäude wurden hier bis 2018 rekonstruiert und präsentierten Fachwerk und Renaissance-Stil in vollem Glanz. Hier lässt es sich wunderbar von Café zu Café ziehen und schlemmen.

Wer eine beeindruckende Aussicht auf die Stadt sehen möchte, der besucht die Aussichtsterrasse des Frankfurter Doms. Ganze 318 Stufen muss man dafür erklimmen, der Blick auf die Stadt ist diese körperliche Anstrengung aber definitiv wert. Konkurrenz macht dieser Aussicht der Blick von der Skylounge. Die Panorama-Terrasse ist der ideale Ort für eine Pause bei gutem Wetter. Zutritt bekommt man über das Restaurant im siebten Stock des Galeria Kaufhofs an der Hauptwache. Ein weiteres Wahrzeichen Frankfurts ist die Alte Oper. Wer auch das Innere des Gebäudes begutachtet, wird überrascht: denn hinter der Fassade finden Besucher moderne Architektur der 70er-Jahre. Modern ist auch der Ausblick vom beliebten Fotomotiv „Eiserner Steg“. Von hier aus hat man nicht nur einen super Blick auf die Stadt, sondern auch die Brücke selbst vor der Skyline Frankfurts ist ein echter Hingucker. Die schönsten Bilder schießen Besucher auf dem höchsten Aussichtspunkt der Stadt: dem Main-Tower. Besonders im Dunkeln fotografieren Touristen gerne die beleuchtete Skyline.

Ausflug ins Elsass: Colmar und Straßburg besuchen

In nur drei Stunden ist man über die Grenze nach Frankreich gefahren und kann sein Wochenende im wunderschönen Elsass verbringen. Die Altstadt Colmars gilt als eine der schönsten in ganz Frankreich. Hier finden Besucher wunderschön gerichtete Fachwerkhäuschen, die ganz malerisch am Fluss Lauch liegen. Entlang der kleinen Gassen finden sich zahlreiche Restaurants, Cafés und Patisserien. Hier lohnt es sich das Flair der Stadt zu genießen und sich mit einem Kaffee und einem Eclair in die Sonne zu setzen. Befindet man sich in der Altstadt lassen sich schnell die Hauptwege und Attraktionen ausmachen.

Beim Blick von der Brücke auf Klein Venedig ist man mit Sicherheit nicht alleine, denn das ist einer der beliebtesten Foto-Spots. Eine bezaubernde Aussicht auf die Häuschen entlang des Wassers bekommen Besucher bei einer Kahnfahrt. Von März bis Oktober kann man hier ganze 30 Minuten übers Wasser fahren. Rund um die ehemalige Zollstation „Koifhus“ ist in der Regel auch einiges los. Zwischen den zahlreichen Lokalitäten finden sich eine Vielzahl an Geschäften: von Kleidern, über Schuhe bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten, gibt es hier alles zu kaufen. Wer noch nicht genug geschlemmt hat oder unbedingt etwas Leckeres mit nach Hause nehmen möchte, darf sich einen Besuch der Markthalle nicht entgehen lassen.

Nur 70 Kilometer von Colmar entfernt befindet sich das schöne Straßburg. Von Stuttgart fährt man etwa zweieinhalb Stunden mit dem Auto und zwischen zwei und drei Stunden mit dem Zug nach Straßburg. Verbringt man seinen Wochenendtrip in der „Hauptstadt Europas“, warten unzähllige Sehenswürdigkeiten darauf besichtigt und entdeckt zu werden. Allen voran das Straßburger Münster, das imposante Wahrzeichen der Stadt. Bereits im elften Jahrhundert wurden Teile dieser beeindruckenden Kathedrale errichtet. Der Nordturm gehört zu den höchsten Kirchtürmen der Welt. Der Turm selbst ragt ganze 142 Meter in die Höhe. Die Aussichtsplattform liegt auf 66 Metern Höhe, von hier können Besucher ihren Blick über das Elsass schweifen lassen. Auf der Insel, der Grande-Île, rund um das Münster befindet sich die Altstadt mit hinreißenden Renaissance-Häusern, Patrizier-Häusern und mittelalterlichen Kirchen. Wer in besonderer Location speisen möchte, reserviert sich einen Platz im Maison Kammerzell – hier sieht es nicht nur besonders schön aus, hier gibt es auch beste Elsässer Küche. Weitere Cafés und Restaurants finden Hungrige auf dem Gutenbergplatz. Hier steht auch das ehemalige Rathaus der Stadt, das zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehört.

Kleiner und verwinkelter wird es im Stadtteil Petite France mit seinen vielen bunten Fachwerkhäusern aus dem 16. Und 17. Jahrhundert. Am Rande des Viertels finden Träger eines Fotoapparats ein tolles Motiv: die Ponts Cuverts. Die „überdachten Brücken“, die heute nicht mehr überdacht sind, diesen Namen jedoch weiterhin tragen, werden von vier Wehtürmen gesäumt. Ein anderes beliebtes Motiv ist die Paulskirche, die an der südlichen Spitze der Ill-Insel steht. Imposant erscheint sie mit ihren beiden 76 Meter hohen Türmen. Während das Elsass zum deutschen Kaiserreich gehörte, bebauten deutsche Architekten den Norden. Es entstand ein „deutsches Viertel“ mit Kaiserpalast und Kaiserplatz. Diese Bauten finden sich heute unter dem Namen Rheinpalast und Place de la République. Auch die Nationalbibliothek und die Universität sind neben der zahlreichen Villen Gründe für einen Spaziergang durch die Neustadt Straßburgs.

Wochenendtrip nach Zürich: Auszeit in der Schweiz

In weniger als drei Stunden ist man mit dem Auto in der Schweiz. Zürich bietet eine nahezu konkurrenzlose Vielfalt, da die Metropole einerseits das richtige Großstadtflair mitbringt, direkt am See liegt und zusätzlich vor traumhafter Bergkulisse. Nicht umsonst gilt die Lebensqualität in Zürich als eine der höchsten der Welt. Wer einen Kurzurlaub in die Schweiz macht, sollte sich in Zürich folgende Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen: Neben der Kirche Fraumünster mit ihrem grüngedeckten Kirchturm und ihren bunten Glasfenstern, die unter anderem von Chagall und Giacometti stammen, sollte man unbedingt auch das Großmünster mit dem Karlsturm, benannt nach Karl dem Großen besichtigen.

Für Kunstliebhaber ist ein Besuch im Kunsthaus Zürich mit über 4000 Gemälden und 95.000 grafischen Werken ein Muss. Hier können sich Besucher unter anderem über bekannte Werke von Warhol, Van Gogh oder Monet freuen. Mittelpunkt für Besucher und Touristen ist die Altstadt, von Schweizer als Kreis Eins bezeichnet. Im Viertel Niederdorf findet man viele kleine Gassen mit bunten Häusern mit Erkern. Hier reiht sich ein Geschäft an das nächste, Menschen sitzen draußen vor Cafés und Restaurants und Besucher können den Charme der Altstadt erleben. Wer viel sehen möchte, spaziert über die teuerste Einkaufsstraße der Welt: die Bahnhofstraße. Hier gibt es jedoch nicht nur teure Modelabels, sondern auch allerlei große Modeketten. Wer nicht auf Shopping steht, sollte sich den Weg durch diese Straße trotzdem nicht entgehen lassen, denn sie führt vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Paradeplatz. Eine kleine Verschnaufpause lässt sich in der berühmten Confiserie Sprüngli einlegen.

Wichtig zu wissen: wer auf Schweizer Autobahnen fährt, benötigt unbedingt eine Vignette. Es gibt lediglich eine Jahresvignette, die einmalig 40 Franken kostet.

Fazit: Im Umkreis von bis zu drei Stunden Fahrzeit ab Stuttgart finden sich zahlreiche potenzielle Ziele für einen Kurztrip übers Wochenende. Ob mit dem eigenen Auto oder mit dem Zug, in kurzer Zeit lassen sich die schönsten Städte und Orte entdecken.