Das neue Maskottchen von Remshalden, das den ersten Kreisverkehr der Kommune schmücken soll, ist ins Visier der Kreisbehörde geraten. Die will nun prüfen, ob Mauli, der Maulwurf, die Verkehrssicherheit gefährdet.

Remshalden - Aufregung um Mauli, den Maulwurf: Das deutlich überlebensgroße Abbild eines Buddeltiers aus Styropor, das nach der Vorstellung seiner Erschaffer, einer Gruppe engagierter Bürger aus Remshalden, in Zukunft einen Kreisverkehr am Ortseingang von Grunbach zieren soll, hat nach einem Bericht unserer Zeitung das Landratsamt auf den Plan gerufen. Den rund 1,50 Meter großen Maulwurf, der just an diesem Mittwoch seinen dunkelgrauen Pelz und eine rosa Nase verpasst bekommen soll, bezeichnet die Behörde in einer Pressemitteilung als eine „auf den ersten Blick charmante Idee“. Sie gibt aber gleich im nächsten Satz zu bedenken, dass die „Auswilderung“ des Maulwurfs auf den Kreisverkehr für Verkehrsteilnehmer zu „einer tödlichen Gefahr werden könnte“.

 

Landratsamt regt „Verkehrsschau“ vor Ort an

Damit bezieht sich das Landratsamt auf einen Erlass des Innenministeriums, laut dem „bei Neuanlagen von Kreisverkehren außerorts und in Ortsrandlagen starre Hindernisse auf der Kreisinsel gegenüber den Knotenpunktzufahrten untersagt sind“. Allerdings räumt die Kreisbehörde ein, dass Entscheidungen zur Gestaltung „an den örtlichen Gegebenheiten des Einzelfalls auszurichten sind“ und regt als Eigentümer des Kreisverkehrs „eine Verkehrsschau vor Ort“ an.

Remshaldens Bürgermeister Reinhard Molt hat am Dienstagnachmittag denn auch durchaus optimistisch geklungen. „Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen“, sagte der Rathauschef, angesprochen darauf, ob Mauli, der Maulwurf, seiner Einschätzung nach rechtzeitig zur Remstal Gartenschau im kommenden Jahr den Erdhügel auf dem Kreisverkehr beziehen darf. Bei der von Bürgern als „Dreckbuckel“ bezeichneten Erhebung in der Mitte des Kreisverkehrs handelt es sich laut dem Landratsamt um einen „nach Regelwerk modellierten Erdhaufen“, der ein Überfahren der Verkehrsinsel verhindern soll.

Keine schwere Bronzeskulptur

Wäre dieser Hügel noch etwas höher, argumentiert Reinhard Molt, dann wäre Mauli, der obenauf sitzen soll, außerhalb der Schusslinie und damit weder eine Gefahr für Auto- oder Zweiradfahrer, noch selbst in Gefahr. Zwar befinde sich der Kreisverkehr außerhalb des Orts und in einem Bereich ohne definierte Geschwindigkeitsbegrenzung, aber da die auf den Kreisel führende Straße einen großen Bogen mache, könne man dort ohnehin kaum schneller als Tempo 50 fahren. Selbst für den Fall, dass es zu einem Zusammenstoß kommt, schätzt Molt die Gefahr, die von Mauli ausgeht, als eher gering ein: „Es handelt sich ja um keine schwere Bronzeskulptur, sondern um ein Objekt aus Styropor mit einem dünnen Überzug.“ Auch deshalb sei er optimistisch, dass es klappen werde. Obendrein sei Mauli ja als „temporäres Kunstwerk“ für die Zeit der Gartenschau gedacht. Sobald als möglich will Reinhard Molt einen Vororttermin mit der Landkreisbehörde festzurren.

Bei diesem Treffen wollen Ursula Sterk und ihre Mitstreiter von der Maulwurfgruppe natürlich dabei sein. Auch Ursula Sterk kann sich nicht vorstellen, dass von Mauli eine Gefahr ausgeht: „Der Autofahrer muss ja erst einmal auf den Erdbuckel hinauffahren, und ich denke, wenn er dort tatsächlich gegen den Maulwurf prallt, dann wird dieser einfach auseinanderbrechen. Das ist ja kein massives Bauwerk.“