Offenporiger Asphalt auf A8 zwischen Vaihinger Kreuz und Fasanenhof könnte Lärmgeplagten Linderung bringen. Was die Autobahn GmbH dazu sagt.

Menschen, die in Leinfelden-Echterdingen wohnen, leben lärmumtost. Immer wieder startet und landet ein Flugzeug auf dem Airport, der zwar Stuttgarter Flughafen genannt wird, aber genau genommen im Stadtgebiet von Leinfelden-Echterdingen liegt. Fluglärm ist aber längst nicht der einzige Krach, der in dieser Kommune zu ertragen ist. Auch das Brummen der Autos auf der nahen Schnellstraße B 27 geht den Einwohnern auf die Nerven. In den Teilorten Unteraichen und Oberaichen ist zudem das Dröhnen der vielen Fahrzeuge nicht zu überhören, die auf der Autobahn 8 unterwegs sind und dabei mit hohem Tempo an Leinfelden-Echterdingen vorbeirauschen.

 

Besserung erhofft sich die Fraktion der Freien Wähler/FDP durch eine Sanierung des A 8-Abschnittes zwischen Vaihinger Kreuz und Fasanenhof. Die Kommunalpolitiker hatten Ende des vergangenen Jahres darauf gedrungen, im aktualisierten Lärmaktionsplan festzuhalten, dass sich die Stadtverwaltung dafür einsetzt, in diesem Abschnitt zeitnah einen hochwirksamen Flüsterasphalt aufzubringen. Denn dort rechne das Autobahnbundesamt im Jahr 2030 mit 181 000 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden, was eine erhebliche zusätzliche Belastung der Anwohner bedeutet, hatten sie ihren Vorstoß begründet.

Bisher nur ein frommer Wunsch

Bisher ist eine solche Sanierung allerdings nur ein frommer Wunsch, wie eine Nachfrage bei der Autobahn GmbH zeigt. Eine Sprecherin des Unternehmens teilt auf Anfrage mit, dass in diesem Straßenabschnitt in den nächsten Jahren keinerlei Sanierungsmaßnahmen vorgesehen seien. Zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Stuttgart-Möhringen sei herkömmlicher Splittmastix-Asphalt eingebaut, erklärt sie. Und fügt an: „In den kommenden Jahren ist hier keine Sanierung vorgesehen.“

Von der Anschlussstelle Möhringen bis zur Anschlussstelle Stuttgart-Degerloch sei in Teilabschnitten ein lärmtechnisch optimierter Asphalt aus Splittmastix eingebaut. Bei diesem Asphalt verringere sich die lärmmindernde Wirkung deutlich langsamer als bei offenporigem Asphalt, der häufig als Flüsterasphalt bezeichnet werde. Er weise auch eine deutlich längere Lebensdauer auf.

Sanierungsmaßnahmen könnten zudem nur dann durchgeführt werden, wenn der Fahrbahnzustand dies erfordere, erklärt sie. Die Autobahn GmbH, Niederlassung Südwest, prüfe bei notwendigen und anstehenden Fahrbahnsanierungen regelmäßig, ob aufgrund der Lärmwerte in diesen Streckenabschnitten eine Lärmsanierung bautechnisch möglich beziehungsweise wirksam sei.

Hierbei handele es sich allerdings um freiwillige Maßnahmen der Autobahn GmbH des Bundes. Ein gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz bestehe nur im Rahmen der sogenannten Lärmvorsorge, wenn Straßen neu gebaut oder wesentlich geändert würden. Diese Voraussetzungen lägen in diesem Fall allerdings nicht vor.