Die Wunschkandidaten für die Leitung der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Daniel Hope und Thomas Hengelbrock, sind überraschend abgesprungen.

Ludwigsburg - Bei der Sitzung des Aufsichtsrates der Ludwigsburger Schlossfestspiele vor einer Woche stand die Suche nach einer neuen Leitung des Festivals überraschenderweise nicht auf der Tagesordnung. Entweder man hatte sich mit den Wunschkandidaten, dem Geiger Daniel Hope und dem Dirigenten Thomas Hengelbrock als Doppelspitze geeinigt, oder es gab andere Entwicklungen. Seit Donnerstag ist man schlauer. Auf ihren Webseiten teilten die Musiker mit, nicht mehr zur Verfügung zu stehen: „Daniel Hope und Thomas Hengelbrock haben die Gespräche über die Leitung der Ludwigsburger Schlossfestspiele beendet, da die mündlichen Verabredungen von Ludwigsburger Seite vertraglich nicht zugesichert werden konnten“, heißt auf es auf Hengelbrocks Webseite schärfer, während bei Hope zu lesen ist, dass „die freundlichen Gespräche leider nicht zu einem Ergebnis gekommen sind.“

 

Ende Oktober 2012 hatte der amtierende Intendant Thomas Wördehoff aus der Presse erfahren müssen, dass sein Vertrag nicht über 2014 hinaus verlängert wird. So hatte es der Aufsichtsrat unter der Leitung des Ludwigsburger Oberbürgermeisters Werner Spec beschlossen. Wördehoff vermutete, dass man sich mehr „populäre Künstler, die Repräsentationszwecke erfüllen“, wünsche. Bald kursierten Gerüchte, dass mit Hope und Hengelbrook verhandelt würde. Die Situation nach der Absage jetzt ist mehr als prekär für die Festspiele. Dass man vor drei Wochen einen Sponsor, Daimler, verloren hat, erscheint gegenüber der drohenden Führungslosigkeit beinahe als Petitesse.