Die Neueröffnung des für anderthalb Jahr geschlossenen Leobads fiel mitten in die Coronapandemie. Wenigstens ist die Sanierung günstiger als geschätzt ausgefallen.

Leonberg - Man höre und staune. Die aufwendige Sanierung des Leobads ist am Ende billiger ausgefallen, als in der ursprünglichen Kostenberechnung veranschlagt. Statt der genehmigten Gesamtkosten in Höhe von 13,837 Millionen Euro wird das Ganze nur 13,159 Millionen Euro betragen. Das geht aus der Abrechnung der Gesamtmaßnahme Sanierung Leobad vor, die das Gebäudemanagement dem zuständigen Sozial- und Kulturausschusses des Gemeinderats vorgelegt hat.

 

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Fast anderthalb Jahre ist das Freibad geschlossen gewesen, damit es am 1. Juli 2020 grundlegend umgestaltet geöffnet werden konnte – mitten in der Coronapandemie mit riesigen Einschränkungen, die eine Freude bei den Badegästen, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung nicht so richtig aufkommen ließen.

Großer finanzieller Kraftakt

Dabei ist es für die Stadt ein großer finanzieller Kraftakt gewesen, um den politisch heftig gerungen wurde. Um das Bad komplett auf Vordermann zu bringen, hatte der Gemeinderat die nicht unbeträchtliche Summe von knapp 15 Millionen Euro freigegeben. Mit der Sanierung wurde 2018 begonnen. Zunächst wurde fast alles abmontiert und vieles abgebrochen. Anschließend starteten 2019 die Rohbauarbeiten, die Betonsanierung, die Installationen für Badewasser, Heizung,Lüftung, Sanitär und für die Elektrik. Diese Arbeiten waren für Außenstehende kaum sichtbar.

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Buchstäblich mehr ins Auge fielen der Einbau der neuen Edelstahlbecken sowie die Abdichtungs-, Isolier- und Fliesenarbeiten. Nachdem die technischen Gewerke fertiggestellt waren, wurden der Belag um die Becken und die Gastronomieräume erneuert. Das Kinderbecken wurde neu gefliest, die neue Rutsche montiert.

Neue Attraktionen für Badegäste

In dem knapp 48 000 Quadratmeter großen Freibad gibt es nun ein warmes Außenbecken, in dem bei Sprudelliegen, Nackenduschen und Massageduschen entspannt werden kann. Im Erlebnisbecken sorgen unter anderem eine Familienrutsche, ein Strömungskanal, eine Insel mit Sprudelfläche, ein Bodensprudler und ein 25-Meter-Schwimmbereich für Vergnügen im Wasser. Zusätzlich zu dem 50-Meter-Schwimmerbecken gibt es ein Springerbecken mit Sprungtürmen in Höhe von einem, drei und fünf Metern.

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Im Becken für die Kinder gibt es eine kleine Rutsche und auf dem Wasserspielplatz sorgen zwölf Attraktionen für reichlich Abwechslung. Die größte Attraktion des sanierten Bades ist die neue „Racer-Rutsche“. Sie hat eine Länge von etwa 70 Metern und kann auf drei parallelverlaufenden Bahnen genutzt werden. So ist auch ein Wettrutschen möglich. Ebenso hat die neue Rutsche eine Zeitmessung.

Einige Arbeiten stehen noch aus

Einiges ist noch zu machen. Vor Beginn der diesjährigen Saisonvorbereitung finden Nachverpressarbeiten im Keller statt. Ebenfalls vor der Saisoneröffnung soll das Flachdach über den Duschen saniert werden. Bei der Demontage der Decken in den Duschen und Toiletten wurde festgestellt, dass es undicht sind und saniert werden muss. Das war ursprünglich nicht Teil der Sanierung. Nach der Badesaison 2022 soll die Beschichtung der Böden in den Technikfluren und der Filterhalle fertiggestellt werden.

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Selbst mit den noch anstehenden Arbeiten werden die Gesamtkosten um rund 677 850 Euro und somit fast fünf Prozent unter den genehmigten Gesamtkosten liegen. Große Posten wie etwa die Rohbauarbeiten, die Beckenumrandung, das Kinderbecken oder die Starkstromanlagen wurden zwar teurer, dafür waren andere Arbeiten oder Anschaffungen wie Abbruch, die Betonsanierung, das Edelstahlbecken sowie die Badewassertechnik (rund eine halbe Million Euro) deutlich günstiger.