Der Tartanplatz am Sportzentrum soll bis zum 11. September fertig sein.

Leonberg - Damit Schüler von kommender Woche an auf der Außenanlage am Sportzentrum Stadtmitte wieder laufen, springen und kugelstoßen können, müssen zunächst die Handwerker einen sportlichen Zeitplan einhalten. Bis zum Ende der Woche sollen die Bauarbeiter der Firma Geiger aus Backnang, die seit Mitte Juli am Werk sind, den Tartanbelag erneuern, vor allem aber die Risse in den darunter liegenden Asphaltschichten sanieren. Zudem soll der Sand in der Weitsprunggrube ausgetauscht werden.

 

Ursprünglich Sanierung in geringerem Umfang geplant

Die Bauarbeiten sind umfangreicher geworden als ursprünglich gedacht: Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr eigentlich nur eine punktuelle Sanierung des stark abgenutzten Gummibelags für maximal 80 000 Euro beschlossen, der eine Reihe von Rissen und Beulen aufwies. Doch das mit der Sanierung beauftrage Ingenieurbüro Zimbelmann aus Sindelfingen stellte bei Probebohrungen fest, dass es unter der Oberfläche noch schlimmer aussah: Unter dem Gummibelag zogen sich Risse nicht nur durch die acht Zentimeter dicke Asphaltschicht darunter, sondern auch durch den Schutzbeton, der nochmals eine Schicht tiefer liegt.

Entstanden ist der Schaden durch thermisch bedingte Bewegungen der Tragekonstruktion. Der Grund dafür wiederum ist: Der Tartanplatz liegt zum Großteil auf dem Dach der Sporthallen, zu einem kleinen Teil aber auf blanker Erde. Durch die Risse ist in der Folge schon öfter Regenwasser in das Sportzentrum eingedrungen. „Ganz Leonberg liegt auf einem Gipskeuper, der bewegt sich irgendwann“, erklärt Ute Leiner-Jacob vom Gebäudemanagement der Stadt.

Kosten belaufen sich auf rund 420 000 Euro

Das Ingenieurbüro Zimbelmann aus Sindelfingen kam nach den Bohrungen zu dem Schluss: Eine punktuelle Sanierung der Schäden sei grundsätzlich möglich, aber technisch und wirtschaftlich sei eine Gesamtsanierung der Anlage empfehlenswerter. Denn selbst bei der kleinen Variante müsste ein Viertel der Gesamtfläche erneuert werden. Und ein Teil der Risse ragt so weit in den Unterbau, dass deren Sanierung ohnehin sehr aufwendig ist. Am Ende stimmte der Gemeinderat der großen Lösung zu, für die Kosten von rund 420 000 Euro anfallen. 42 000 Euro gibt es als Zuschuss vom Land Baden-Württemberg.

Der Tartanplatz wird tagsüber vor allem vom Albert-Schweitzer- und dem Johannes-Kepler-Gymnasium für Schulsport genutzt. Ab 17.15 Uhr steht er der Öffentlichkeit als Spielplatz zur Verfügung. „Er wird sehr viel genutzt, denn die nächsten Spielplätze sind erst am Pomeranzengarten beziehungsweise am Stadtpark“, sagt Pressesprecherin Undine Thiel.