Schreinereibesitzer Rudolf Zwinz hat durch seinen Sohn das Skateboardfahren wieder entdeckt – und so ist das Rollbrett sogar sein alternatives Mobilitätskonzept geworden.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Skateboard fahren verlernt man genauso wenig wie Rad fahren, behauptet Rudolf Zwinz und liefert den Beweis. Als Elfjähriger hat er sich auf das Brett gestellt und fuhr los – „das Wort Skateboard kannten wir in den Siebziegerjahren noch gar nicht“, sagt er. Jetzt ist Sohn Simon elf Jahre alt und zusammen mit ihm war der Inhaber der Schreinerei Zwinz im Skateboard-Laden, weil sich der Junior eines aussuchen wollte. Da hat es den Vater wieder gepackt. „Geht das wohl noch in meinem Alter?“ hat er sich gefragt.

 

Zwinz nahm ein Vorführboard unter den Arm und schritt zur Testfahrt vor dem Geschäft. Es klappte noch wie damals. Da hatte er seine größenverstellbaren Rollschuhe auseinandergeschraubt und daraus ein Rollbrett gebastelt: Zwischen die Rollschuhteile hängte er ein Brett. Lenken konnte er mit diesem Gefährt freilich nicht. Trotzdem wollten die Nachbarskinder nacheinander auch so ein Rollbrett haben. Doch als er die Fachböden eines Schranks dafür zweckentfremden wollte, sprach die Mutter ein Machtwort.

Wie Snowboard fahren

Später schraubte er sich ein lenkbares Skateboard zusammen und heute fährt er wieder: in der Freizeit mit dem Sohn und mit seinem elektrisch betriebenen Board sieben Kilometer in seinen Betrieb – auf einer grünen Strecke fernab vom Straßenverkehr, denn dafür ist es nicht zugelassen. „30 Kilometer in der Stunde schafft es schon“, erklärt er. „Für mich ist das mein alternatives Mobilitätskonzept geworden. Das ist so herrlich wie Snowboard fahren.“