Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg will gegen Antisemitismus an Universitäten im Land vorgehen – und hängt dafür auch Wimmelbilder auf.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel hat die Polizei nach eigenen Angaben einen starken Anstieg von antisemitischen Straftaten registriert. Insbesondere an alltäglichen Orten sind Jüdinnen und Juden demnach vermehrt von antisemitischen Vorfällen betroffen. So nehme auch an Hochschulen der Antisemitismus zu, sei es durch antisemitische Schmierereien oder antiisraelische Propaganda.

 

Die Aktion des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA BW) will da anknüpfen: Alle Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg wurden in den vergangenen Tagen mit Plakaten und Postkarten zum polizeilichen Präventionsangebot gegen Verschwörungsmythen ausgestattet.

Das Ziel der Aktion: Eine möglichst große Anzahl junger Menschen über Anzeichen für Radikalisierung aufklären und für Zivilcourage gegen Antisemitismus und Verschwörungsmythen zu werben.

Plakat mit Wimmelbild mit Radikalisierungsanzeichen

Auf dem Plakat ist ein Wimmelbild zu sehen, auf dem die Studierenden über sechzig verschwörungsrelevante Hinweise und mögliche Radikalisierungsanzeichen entdecken können. Gemeinsam mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) hat das LKA BW dieses didaktische Hilfsmittel zur Präventionsarbeit gegen Verschwörungsmythen entwickelt. Es soll den Zugang zu dem komplexen Thema erleichtern und zu Diskussionen einladen. Das DIN-A1-Plakat und eine Wimmelbildpostkarte können kostenlos bestellt und heruntergeladen werden.

Ein QR-Code auf dem Plakat führt auf die Internetseite der bundesweiten polizeilichen Kriminalprävention mit Erklärungen zu versteckten Hinweisen sowie Tipps für den zivilcouragierten Umgang mit Verschwörungsmythen. Auf der Webseite steht außerdem der interaktive Kurzfilm „Chris+Lea“, der sich ebenfalls mit Verschwörungsmythen und Antisemitismus auseinandersetzt. Mit ihren Entscheidungen bestimmen Nutzerinnen und Nutzer den Ausgang des Films.