Auch dieses Jahr muss niemand auf die etablierten Open-Airs der LOVEiT-Crew verzichten. Am Samstag geht's mit dem ersten los, zwei weitere werden bis September folgen. Wir haben uns mit den Gründern des Labels, Robin Dietrich und Tobias Rückle, über die Anfangsschwierigekeiten, Zwischenstopps und Zukunftsvisionen unterhalten.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - In Schmiden und Öffingen wuchsen sie auf, am Neckarufer wurden sie groß, in Stuttgarts Clubs sind sie dick im Geschäft. Die Rede ist von der LOVEiT-Crew, die diesen Samstag wieder mit ihren etablierten Open-Airs am Waldheim Wangen an den Start geht. Doch wer sind eigentlich die feierwütigen Jungs, die so gerne Partys veranstalten, Open-Airs in Stuttgart erst so richtig salonfähig gemacht haben und aus dem hiesigen Nightlife nicht mehr wegzudenken sind? "Einserseits sind wir ein Künstler-Kollektiv, andererseits versuchen wir eine kleine Booking-Agentur zu werden", erklären sich Robin Dietrich und Tobias Rückle. Mit ihrer Veranstaltung unter freiem Himmel darf nun wieder ein buntes, musikalisches Allerlei erwartet werden, das nicht nur elektronische Beats bereit hält. "Bei den Open-Airs kann alles passieren", betont Tobi. Und auch das Wetter soll mitspielen, was will man mehr. Die Shuttle-Busse stehen quasi schon bereit. Los geht's um 13 Uhr.

 

Vom Rave zum Label

Doch jetzt erstmal zurück auf Start - wie hat eigentlich alles angefangen? "Wir waren fünf beste Freunde mit einem Traum: eine eigene Party zu machen", berichtet Robin. Von Clubs zurückgewiesen, ging man kurzerhand selbst mit einem Event an den Start - den guten, alten Raves am Neckarufer. "Das war ganz am Anfang und ging dann so zwei Jahre lang. Am Ende kamen 800 Leute und damit konnten wir dann auch in die Clubs", so Robin weiter. Schließlich habe man dann eben einen Bekanntheitsgrad gehabt, der vieles ermöglichte - u.a. eigene Club-Veranstaltungen.

Zu dieser Zeit bzw. aus dem Erfolg heraus hatte sich dann auch LOVEiT gegründet. "Wir wussten nur: Sobald das Geld da ist, wollen wir ein Label ins Leben rufen." Und wie kam's zum Namen? Bei einem kollektiven Brainstorming habe Robin "LOVEiT" einfach mal so in die Runde geworfen und sich eigentlich nicht viel dabei gedacht. "Alle waren damit d'accord, also hat's gepasst", so der 25-Jährige. Es gehe dabei nicht nur um die Liebe zur Musik, sondern um Liebe allgemein: "Einfach mal ein bisschen mehr Liebe zeigen." Ein Satz, der gerade in der heutigen Zeit immer bedeutender wird und mehr denn je verinnerlicht werden sollte. Von der Message aber erstmal zurück zur Musik. "Wir haben nie darauf abgezielt, eine Botschaft zu verbreiten, das kam alles erst im Nachhinein", so Tobi. 

Same, same but different

Von den "nicht ganz so geilen" Clubs, wie es die Jungs selbst bezeichnen, ging's dann irgendwann ins legendäre Kim Tim Jim. "Wir haben uns donnerstags mit reingedrückt und sind dann irgendwie durchgestartet", erinnert sich Tobi zurück. Dann habe der Club geschlossen, zwar schade, finden die Jungs auch heute noch, doch das, was LOVEiT immer ausgemacht habe, sei, dass man nie an einen Ort gebunden war. Also ging's ab zur nächsten Location, dem kultigen Rocker33 - bis auch der Laden schloss. 2013 habe schließlich das erste legale Open-Air der wild Boys stattgefunden, bei einer Vereinsgaststätte. Dem sei man bis heute treu geblieben, aber nur was die Gaststätte angehe. Von der Waldebene Ost wanderte man nämlich ab nach Wangen, wo auch diesen Samstag wieder gefeiert wird. Von Juli bis September darf nun jeden Monat in der ersten Woche mit einem LOVEiT-Open-Air gerechnet werden. Im Großen und Ganzen bleibt alles gleich, nur dass es ab sofort auch ein BBQ, einen Tee- und veganen Stand geben wird. "Die Bühne wird außerdem jedes Jahr etwas erweitert - dieses Jahr Marke Eigenbau", freuen sich die beiden. Und noch etwas sorgt bei Robin und Tobi für leuchtende Augen: "Es wird bald auch noch ein LOVEiT-Festival geben." Es sei nur noch nicht sicher wann genau.

Zukunftsvisionen, die Stuttgart und sein Partyvolk gerne vernimmt. Infos zum Open-Air gibt's hier.