Ein großer Kleptokrat ist Angolas Präsident Eduardo dos Santos, auch der „leise Diktator“ genannt. Den größten Teil seiner 39-jährigen Herrschaft führte der Ex-Marxist Krieg, dann kümmerte er sich vor allem um das Wohl seiner Familie – seine Tochter ist die reichste Afrikanerin. Für Kritiker seiner Dauerherrschaft ist Angolas Polizei zuständig: Sie knüppelt regelmäßig die vor allem jungen Demonstranten zusammen. Dos Santos hat im Gegensatz zu Compoaré genug Geld, um seinen Apparat an Sicherheitskräften bei guter Laune zu halten: Wahrscheinlich droht auch ihm so schnell kein Ouagadougou, wo die Massenproteste in der Hauptstadt Burkina Fasos den Rücktritt Compaorés erzwungen hatten.

 

Der Vierte im Bunde der langjährigen Diktatoren ist Robert Mugabe, Simbabwes erster und bislang einziger Präsident. Der 90-Jährige regiert seit 34 Jahren: Momentan baut er seine 40 Jahre jüngere Frau als Nachfolgerin auf, damit Macht und Geld auch nach seinem Ende in der Familie bleiben. Der glücklose Oppositionsführer Morgan Tsvangirai versucht derzeit, auf den verheißungsvollen Trend eines afrikanischen Frühlings aufzuspringen: Dass ihm der Coup diesmal gelingt, muss allerdings bezweifelt werden.

Folgt auf den arabischen der afrikanische Frühling?

Noch von elf weiteren Methusalemen müsste die Rede sein – angefangen beim seit 28 Jahren regierenden ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni, der als Hoffnungsträger des Westens galt, sich nun aber als Oppositionskiller in Verruf bringt, bis zu Joseph Kabila, der seit 13 Jahren die Demokratische Republik Kongo regiert. Kabila ist gerade damit beschäftigt, die Verfassung zu ändern, um im Amt bleiben zu können: Passt er nicht auf, könnte er wie der burkinabische Ex-Präsident enden. „Das ist eine Warnung für alternde Regime ebenso wie für diejenigen, die über die verfassungsmäßigen Grenzen hinaus an der Macht zu bleiben versuchen“, sagt der Politologe Thierry Vircoulon von der International Crisis Group: „Während des Arabischen Frühlings war die Frage, ob Afrika seinen eigenen Frühling haben würde. Vielleicht führen die Versuche zur Änderung der Verfassungen nun dazu.“

Andere Afrikakenner scheuen jedoch davor zurück, dem südlich der Sahara gelegenen Teil des Kontinents eine ähnliche Entwicklung vorauszusagen, wie sie die arabische Welt in den vergangenen Jahren erlebt hat: Das Wort Frühling gilt inzwischen ohnehin als viel zu euphemistisch. Länder wie der Sudan, Senegal oder Südafrika sind zu unterschiedlich, um über einen Kamm geschoren zu werden – doch gewisse Tendenzen sind ihnen sehr wohl gemein. Seit Jahren erlebt Afrika ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum, das vor allem in urbanen Zentren eine noch zarte Mittelschicht hervorgebracht hat: Deren Angehörige haben Ambitionen und lassen sich nicht alles gefallen. Außerdem ist die weit überwiegende Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung – anders als in Europa – unter 20 Jahren: Die meisten von ihnen besuchen oder besuchten die Schule, haben Zugang zum Fernsehen, ein immer größerer Teil von ihnen auch zum Internet. Sie wissen, was sich im Rest der Welt abspielt und dass  es Menschenrechte gibt. Sie waren es, die Blaise Compaoré aus dem Amt gejagt haben: Afrikas Dauerpräsidenten haben deshalb allen Grund zur Nervosität.

Diktaturen und Demokratien in Afrika

Der Vierte im Bunde der langjährigen Diktatoren ist Robert Mugabe, Simbabwes erster und bislang einziger Präsident. Der 90-Jährige regiert seit 34 Jahren: Momentan baut er seine 40 Jahre jüngere Frau als Nachfolgerin auf, damit Macht und Geld auch nach seinem Ende in der Familie bleiben. Der glücklose Oppositionsführer Morgan Tsvangirai versucht derzeit, auf den verheißungsvollen Trend eines afrikanischen Frühlings aufzuspringen: Dass ihm der Coup diesmal gelingt, muss allerdings bezweifelt werden.

Folgt auf den arabischen der afrikanische Frühling?

Noch von elf weiteren Methusalemen müsste die Rede sein – angefangen beim seit 28 Jahren regierenden ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni, der als Hoffnungsträger des Westens galt, sich nun aber als Oppositionskiller in Verruf bringt, bis zu Joseph Kabila, der seit 13 Jahren die Demokratische Republik Kongo regiert. Kabila ist gerade damit beschäftigt, die Verfassung zu ändern, um im Amt bleiben zu können: Passt er nicht auf, könnte er wie der burkinabische Ex-Präsident enden. „Das ist eine Warnung für alternde Regime ebenso wie für diejenigen, die über die verfassungsmäßigen Grenzen hinaus an der Macht zu bleiben versuchen“, sagt der Politologe Thierry Vircoulon von der International Crisis Group: „Während des Arabischen Frühlings war die Frage, ob Afrika seinen eigenen Frühling haben würde. Vielleicht führen die Versuche zur Änderung der Verfassungen nun dazu.“

Andere Afrikakenner scheuen jedoch davor zurück, dem südlich der Sahara gelegenen Teil des Kontinents eine ähnliche Entwicklung vorauszusagen, wie sie die arabische Welt in den vergangenen Jahren erlebt hat: Das Wort Frühling gilt inzwischen ohnehin als viel zu euphemistisch. Länder wie der Sudan, Senegal oder Südafrika sind zu unterschiedlich, um über einen Kamm geschoren zu werden – doch gewisse Tendenzen sind ihnen sehr wohl gemein. Seit Jahren erlebt Afrika ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum, das vor allem in urbanen Zentren eine noch zarte Mittelschicht hervorgebracht hat: Deren Angehörige haben Ambitionen und lassen sich nicht alles gefallen. Außerdem ist die weit überwiegende Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung – anders als in Europa – unter 20 Jahren: Die meisten von ihnen besuchen oder besuchten die Schule, haben Zugang zum Fernsehen, ein immer größerer Teil von ihnen auch zum Internet. Sie wissen, was sich im Rest der Welt abspielt und dass  es Menschenrechte gibt. Sie waren es, die Blaise Compaoré aus dem Amt gejagt haben: Afrikas Dauerpräsidenten haben deshalb allen Grund zur Nervosität.

Diktaturen und Demokratien in Afrika