Filiz Albrecht, Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin beim Zulieferer Mann + Hummel, legt ihr Mandat kurzfristig nieder. Gründe wurden nicht genannt. Dies ist bereits der zweite Rücktritt innerhalb von vier Wochen.

Stuttgart - Ein weiterer Geschäftsführer wird den Autozulieferer Mann + Hummel verlassen. Die Arbeitsdirektorin Filiz Albrecht (45) werde ihr Mandat kurzfristig und auf „eigenen Wunsch“ niederlegen, teilte der Filterhersteller mit. Gründe für den überraschenden Abgang wurden nicht genannt. Alfred Weber, Chef von Mann + Hummel, übernimmt die Funktion des Arbeitsdirektors, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Nachfolge von Albrecht werde intern besetzt. Dies könnte auf eine Verkleinerung der Geschäftsführung hindeuten.

 

Albrecht steht seit 2011 auf der Gehaltsliste des Familienunternehmens, seit Januar 2016 ist sie Mitglied der Geschäftsführung. Ihr Vertrag hatte noch eine Laufzeit bis Ende 2018. „Wir schätzen den Einsatz und die Erfolge von Frau Albrecht für das Unternehmen sehr und bedauern, dass sie bei uns ausscheidet. Ihre Impulse für die Weiterentwicklung unserer Führungskultur haben unser Unternehmen effektiver auf die digitale Transformation vorbereitet“, wird Aufsichtsratschef Thomas Fischer in einer Mitteilung zitiert.

Auch Steffen Schneider ist gegangen

Albrecht ist bereits das zweite Mitglied der Geschäftsführung, das in diesem Jahr Mann + Hummel verlässt. Exakt ein Monat ist es her, dass Steffen Schneider, in der Geschäftsführung für den Bereich Industriefilter zuständig, „mit sofortiger Wirkung“ sowie „aus persönlichen Gründen und auf eigenen Wunsch“ das Unternehmen verlassen hat. Schneider war seit 1993 im Unternehmen tätig und seit März 2016 in der Geschäftsführung. Seine Aufgaben wurden kommissarisch von Kai Knickmann, Geschäftsführer für den Bereich Automobil Erstausrüstung übernommen. Auch hier ist nicht klar, ob ein Nachfolger im Rang eines Geschäftsführers gesucht wird. Nach den beiden Abgängen besteht nun die Geschäftsführung von Mann + Hummel (drei Milliarden Euro Umsatz, 16 000 Mitarbeiter) immer noch aus fünf Geschäftsführern. Zum Vergleich: der größere Zulieferer Eberspächer in Esslingen (4,4 Milliarden Euro Umsatz) etwa hat vier Geschäftsführer.