Der verkaufsoffene Sonntag und der neu eröffnete „Treffpunkt Quartier Q“ in der Marktstraße ziehen am Sonntag viele Besucher in die Marbacher Innenstadt.

Friedrich Schiller hätte seine helle Freude gehabt. Zu seiner Geburtstagsfeier pilgerten Heerscharen durch die Marbacher Innenstadt. Mit einem wahren Feuerwerk ehrte die Stadt mit einer ganzen Schillerwoche ihren berühmten Sohn.

 

Waffeln, Pizze, Magenbrot

Auch die Geschäfts- und Ladeninhaber in der Innenstadt haben mitgefeiert und mit ihrem verkaufsoffenen Sonntag viel Publikum angezogen. Es gab Foodtrucks mit belgischen Waffeln, Flammkuchen und Pizze, Verkaufswagen mit Popcorn, Zuckerschlangen und Magenbrot und Prosecco von den Marbacher Weingärtnern. Und viele Marbacher Geschäftsleute haben ein attraktives Programm für die Besucher nebst sonntäglicher Einkaufsmöglichkeit auf die Beine gestellt.

Bei den Geschäftsinhabern jedenfalls waren fröhliche Gesichter zu sehen. Cindy Fischer von der Apotheke Palm freute sich über so viel Publikum. In der Buchhandlung Taube standen die Kunden dicht an dicht wie an einem vorweihnachtlichen Samstag. Die Kundin Charlotte Steimle schätzte es als voll berufstätige Mutter: „Man kommt ja sonst nie zum Einkaufen, da ist dieser verkaufsoffene Sonntag wunderbar“, sagte die Marbacherin. Birger Laing vom Antiquariat Friedrich sah sich mit seiner Lage des Ladens gar als neues Herz in der Innenstadt und freute sich über so viel Leben gegenüber in der Marktstraße 15. Denn nicht nur die bequeme und entspannte Einkaufsmöglichkeit hat für viel mehr Leben rund um die Marbacher Einkaufsmeile gesorgt.

Mit der Eröffnung des Treffpunkt Quartier Marbach in der Marktstraße 15 ist für viele Bürger ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. „Wir haben ein Bürgerquartier geschaffen und bringen damit Leben wie auch einen Raum für Begegnung in die Innenstadt“, sagt Clemens Mayer ganz im Glück. Der Vorsitzende des Vereins Treffpunkt Quartier Q hat mit seinen vielen Mitstreitenden eine bereits seit sieben Jahren existierende Idee umgesetzt. „Mit einem Ort, der die Marbacher Bürger unter einem Dach zusammenbringt, und das mitten im Herzen der Stadt“, so Mayer weiter. Der Verein ist aus der Initiative Treff Q hervorgegangen und hat sich im April 2023 gegründet. Hier soll das gesellschaftliche Miteinander bereichert und die Innenstadt belebt werden, so Mayer.

Großes Bürgerengagement

„Es war mehr als eine glückliche Fügung, dass Christine Bühler-Brand als Eigentümerin des Gebäudes mit ihrem Ehemann von Anfang an Feuer und Flamme für das bürgerschaftliche Projekt waren und fest an den Erfolg geglaubt haben“, sagte Bürgermeister Jan Trost bei seiner Eröffnungsrede. Ermöglicht worden sei das Vorhaben auch noch durch die positive Haltung des Gemeinderats und die „Allianz für Beteiligung“. Denn diese vom Sozialministeriums Baden-Württemberg getragene Förderinitiative „Quartierimpulse“ hat nun mit ihrer Förderzusage über zwei Jahre der Kommune wie allen Beteiligten den Start erleichtert. Das große Bürgerengagement hat schließlich auch den Gemeinderat so überzeugt, dass 20 Prozent Eigenmittel aus dem städtischen Haushalt beigesteuert werden. Ein Teil der Förderung dafür kommt dem Treffpunkt nun mit Silke Geiger zugute. Die neue Quartiermanagerin wurde eigens dafür von der Stadt in Teilzeit angestellt und ermöglicht so feste Öffnungszeiten.

In den neuen Räumen gibt es ab sofort nicht nur einen Bereich für Begegnungen und Kurse, sondern auch eine Popup-Ladenfläche. Bereits zur Eröffnung haben zwei Manufakturen das Angebot angenommen, genauso wie die Benninger Ringer, die nach dem Wegfall ihrer eigenen Räume die Fläche als Anlaufstelle nutzen.

Der gesamte Vereinsvorstand des Treffpunkt Quartier Marbach hat sich bei der Initiatorin Andrea von Smercek, städtischen Angestellten und Leiterin der Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement emotional bedankt. „Andrea, Du hast dieses Projekt seit sieben Jahren mit ganz viel Energie verfolgt“, sagte Clemens Mayer im Namen des gesamten (Vereins Treffpunkt Quartier Q). Angeregt durch ein Projekt in Ludwigsburg vor sieben Jahren hat sich von Smercek seither unablässig für eine Begegnungsstätte in Marbach eingesetzt, Verbündete dafür gewonnen und unermüdlich für das Vorhaben geworben.