Marlène Dangelo aus der Partnerstadt Rillieux-la-Pape gestaltet ein Gebäude in der Marktstraße. Sie arbeitet auch während des Hafenscherbenfestes.

Kunst am Gebäude, Kunst im öffentlichen Raum: Eine Hausfassade in der Ditzinger Marktstraße wird dieser Tage zum großen Gemälde. Die Künstlerin Marlène Dangelo aus der Ditzinger Partnerstadt Rillieux-la-Pape in Frankreich gestaltet eine Seitenwand des Hauses, in dem sich eine Buchhandlung befindet.

 

Die Metropolregion Lyon, zu der auch die Ditzinger Partnerstadt gehört, hat sich laut der Stadt international einen Namen durch eine Vielzahl einzigartiger Streetart-Künstler – sowohl Männer wie Frauen – gemacht. Vor allem seit Ende der 1970er Jahre entstand dort Kunst an öffentlich einsehbaren Hausfassaden.

Nächstes Jahr Teilnahme am Streetart Festival in Frankreich geplant

Mit Workshops für Jugendliche soll das Projekt kommendes Jahr in Ditzingen weitergehen, im Oktober 2024 ist die Teilnahme Ditzingens am Streetart Festival in Rillieux-la-Pape geplant. Ob in Ditzingen weitere Gebäude gestaltet werden, ist offen. Grundsätzlich zeigt sich die Verwaltung nach eigenen Angaben offen dafür, konkretisiert ist freilich noch nichts. Zunächst sollen auch die Reaktionen auf die erste Kunst an dem städtischen Gebäude abgewartet werden.

Marlène Dangelo ist eine Künstlerin, für die Rillieux-la-Pape eine besondere Bedeutung hat, da sie dort aufgewachsen ist. Als Anhängerin der Hip-Hop-Kultur macht sie seit ihrer Jugend Breakdance – was letztlich auch ihr Interesse an Kunst überhaupt weckte. Die Grafik wurde Teil ihres Lebens, wo sie zeigt, was sie täglich inspiriert: Natur, Tiere, Nachrichten. Vor allem gefalle es ihr, Frauen hervorzuheben. Anprangern und fördern durch ihre Kunst, das sei der Wille von Dangelo, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Ditzingen. Dangelo symbolisiert die weibliche Kraft durch große Arme und Narben und zeigt, dass Frauen Opfer, aber auch Krieger sein können.

Fertigstellung nächste Woche vorgesehen

Nach dem Vorbereitungen in den vergangenen Tagen, nimmt das Werk seit Freitag Gestalt an. Seine Fertigstellung ist für Anfang nächster Woche geplant. Wie es genau aussehen wird, ist auch der Stadtverwaltung nicht bekannt. Das Kunstwerk werde Bezüge zu den beiden Partnerstädten haben, sagt der Ditzinger Rathaussprecher Jens Schmukal. Aber es sei keine Auftragsarbeit; deshalb kenne, im Rahmen der Freiheit der Kunst, auch die Verwaltung das Ergebnis nicht.