Sport: Dirk Preiß (dip)
Wie meinen Sie das?
Allein vom Budget her müssten zum Beispiel der VfL Wolfsburg, Schalke 04 und Bayer Leverkusen immer oben mitspielen. Aber diese Vereine haben Schwächen offenbart – und für die Clubs dahinter ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, oben reinzustoßen.
An der Tabellenspitze war das zuletzt unmöglich, der FC Bayern wurde fünfmal in Folge Meister. Wird es nun spannender?
Als Zuschauer wünsche ich mir das.
Wer hat das Zeug dazu, die Bayern herauszufordern?
Die Dortmunder habe ich in der vergangenen Saison schon näher dran gesehen. Auch in dieser Saison ist es für sie möglich, die Bayern anzugreifen. Und RB Leipzig kann allein durch den finanziellen Hintergrund auf Dauer oben dabei bleiben. Trotz der Zusatzbelastung in der Champions League sehe ich sie unter den Top Fünf. In München findet ja auch ein kleiner Umbruch statt. Ich hoffe, dass die anderen Vereine das auch wirklich nutzen wollen.
Philipp Lahm und Xabi Alonso sind nicht so einfach zu ersetzen . . .
. . . und der FC Bayern ist immer noch auf Franck Ribéry und Arjen Robben angewiesen. Sollten die beiden mal fehlen, könnten sie Probleme bekommen. Ich bin gespannt, wie sie das dann lösen werden. Zumal sie sich ja auch an der internationalen Konkurrenz und deren finanziellen Möglichkeiten orientieren müssen.
Zuletzt wurden 222 Millionen Euro für Neymar gezahlt. Was denken Sie bei solchen Summen?
Na ja, einerseits nimmt man das Geld ja niemandem weg. Aber vielleicht wäre es mal ganz gut, wenn man eine Grenze ziehen würde. Sonst artet es irgendwann aus, man entfernt sich zu sehr von nachvollziehbaren Verhältnissen.
Es braucht also eine Deckelung für Ablösesummen und Gehälter?
Ich glaube schon, dass das vernünftig sein könnte. Allerdings habe ich das nicht zu Ende gedacht. Es ist mehr so ein Gefühl, dass man da was machen sollte.
Zum Abschluss: Wo landet der VfB in der kommenden Saison?
Ich will da nichts voraussagen. Aber, wie gesagt: Die Mannschaft sollte diese neue Rolle des Aufsteigers nutzen, sich aber keinen Druck machen und unnötig Ziele ausgeben.
In drei Jahren soll es aber wieder Richtung Europapokal gehen.
Langfristig ist das ja gut, dass es Ziele gibt. Auf Dauer darf sich der VfB nicht mit Mittelmaß zufrieden geben. Im ersten Jahr sollte der Verein aber bescheiden und demütig sein – das war in der Vergangenheit ja nicht immer so.

Das Gespräch führte Dirk Preiß.

 

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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