Friedrich Merz wird neuer CDU-Chef. Das fulminante Votum der Basis ist eine Ohrfeige für das Establishment der Partei – von dem er sich behindert sah. Merz auf das Etikett „konservativ“ zu verengen, hieße ihn zu unterschätzen, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Nach einem lauen Wahlkampf und einem miserablen Wahlergebnis ist der CDU ein Coup geglückt. Die Mitglieder haben Friedrich Merz zum neuen Parteichef gekürt – mit einer Klarheit, die keinen Raum für Zweifel zulässt. Er kann nun im dritten Anlauf den Platz einnehmen, von dem er seit mindestens drei Jahren, aber wohl schon viel länger glaubt, dass er dort der Richtige ist. Die drei Anläufe schmälern nicht seinen Triumph, ganz im Gegenteil. Sie haben ihn aber um die Chance gebracht, auch als Kanzlerkandidat unter Beweis zu stellen, ob das von der Basis in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt ist.