Mitgründer von Uriah Heep Rockmusiker Ken Hensley gestorben

Mit Uriah Heep hat der Tastenmann, Gitarrist und Songschreiber Ken Hensley in den 70er Jahren auf mehr als einem Album Musikgeschichte geschrieben. Jetzt ist der Komponist von „Lady in Black“ im Alter von 75 Jahren gestorben.
Stuttgart - Nach allen Regeln der Kellerbands hätte der junge englische Gitarrist Mick Box sich Ende der sechziger Jahre, als er raus wollte aus den Kellern, lauter Jungs suchen müssen, die genau zu ihm passten, die auf die neuen, härteren Sounds standen. Gerade blühte ja der Heavy Metal auf. Aber dann geriet Box auch an einen Gitarristen und Tastenmann namens Ken Hensley, der knackige Riffs mochte, aber noch ganz andere Ideen hatte.
Auch wenn ihre 1969 gegründete Band Uriah Heep auf den ersten Alben erst mal klang, als wolle auch sie ausprobieren, ob man mit dem richtigen Power-Riff die Insel zum Schaukeln bringen kann, machte sich der Mann an der Orgel schnell als kreativer Glücksfall bemerkbar. Uriah Heep verknüpften nun furchtlos und ohne sich auf einen eng begrenzten Sound festzulegen Heavy Metal und Prog-Rock. So entstanden Meisterstückchen wie die Alben „Look at Yourself“ (1971), „Demons and Wizards“ (1972) und „The Magician’s Birthday“ (1973), zart und melodiös, wild und übermütig, ziemlich erdig und doch tief ins Fantastische versponnen.
Orgel als Vermächtnis
Uriah Heep wurde dann eine Drehtür. In der bis heute existierenden Band, deren Beinahe-Gesamtwerk gerade als CD-Box erschienen ist, scheint fast jeder mal mitgespielt, aber auch jeder Veteran zwischendurch mal hingeschmissen zu haben. Hensley, der am Mittwoch im Alter von 75 Jahren gestorben ist, blieb bis 1980 bei der vor allem in Deutschland schon lange besonders beliebten Band. Am Ende war er ziemlich überworfen mit den Kollegen, aber gerade er hinterließ das Vermächtnis für alle künftigen Wandlungen: Uriah Heep sind ohne starken Tastenmann, ohne Orgel- und Synthieklänge undenkbar.
Hensley hat noch einiges aufgenommen, auch unter eigenem Namen, aber was man von ihm unbedingt kennen sollte, hat er mit Uriah Heep eingespielt. Sein größter Hit, „Lady in Black“, ist nicht einmal typisch für sein vielfältiges Werk. In dem kann man Lieder entdecken, die klingen, als feierten König Arthurs Zauberer Merlin und ein Haufen Elfen eine Rockparty. Und wie man das von Elfenwerk behauptet: dieser Zauber wird nicht alt.
Unsere Empfehlung für Sie

Punkpionier Sylvain Sylvain Gitarrist der New York Dolls gestorben
Ganz so populär wie andere frühe Punkbands wurden die New York Dolls nie. Aber die Band, deren Gründungsmitglied Sylvain Sylvain im Alter von 69 Jahren gestorben ist, war besonders einflussreich.

Ausblick Alben 2021: Alice Cooper, Drake und Cro
Dieses Jahr war düster für die Musikbranche. Wegen Corona wurden die allermeisten Konzerte abgesagt, Albumpläne verschoben oder gekippt. Manches soll nun 2021 das Licht der Pop-Öffentlichkeit erblicken - darunter wohl auch wieder diverse Hochkaräter.

Zum Tod des US-Journalisten Neil Sheehan Die Wahrheit über den Vietnamkrieg
Der Pulitzer-Preisträger Neil Sheehan hat einst nachgewiesen, dass ein US-Präsident die Öffentlichkeit und das Parlament belog. Die Reaktionen waren ganz andere als in der Ära Trump.

Geschäft mit Songrechten Shakira und Mick Fleetwood verkaufen auch
Bob Dylan hat es getan, Neil Young hat es getan – nun folgen Shakira und Mick Fleetwood. Musiker verkaufen gerade in großem Stil ihre Songrechte. Shakira zeigt sich stolz und wertet das als Erfolg.

Legendärer Musikproduzent Phil Spector ist gestorben
Die „Wall of Sound“ hat Phil Spector berühmt gemacht. Aber der Musikproduzent, der auch mit den Beatles gearbeitet hat, wurde tyrannisch und unberechenbar. Nun ist er im Gefängnis an Covid-19 gestorben.

Musikvideos beim Festival Filmwinter Preis für Stuttgarter Band Rocket Freudental
Dick und Doof wackeln mit dem Hintern, eine Landschaft verändert sich, und Musik spielt dazu: Die neuen Videopreise Buggles Award wollen Kreative fördern und vernetzen.