Der dänische Küstenort Sonderburg hat seit Jahren mit einer Möwen-Plage zu kämpfen. Nun ergreift die Gemeinde drastische Maßnahmen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Digital Desk: Nina Scheffel (nse)

Sie sind laut, hinterlassen Kot und belästigen Touristen in Restaurants oder am Strand – der dänische Küstenort Sonderburg nahe der deutschen Grenze hat mit übermäßig vielen Silbermöwen zu kämpfen. Nun geht die Stadtverwaltung rigoros gegen die Plage vor. Die Strandvögel sind zum Abschuss freigegeben.

 

Töten mit Genehmigung erlaubt

Wer über eine legale Schusswaffe und eine Genehmigung der Naturschutzbehörde verfügt, kann die Möwen, ohne eine Strafe erwarten zu müssen, töten. Die Erlaubnis gilt laut der Stadt Sonderburg für den Zeitraum von 1. Februar bis 15. April. Von 1. April bis 31. Juli dürfen Eier und Nester zerstört werden, von 16. April bis 31. August können junge Silbermöwen geschossen werden.

Grund für die drastischen Maßnahmen: Die Silbermöwen können bis zu 30 Jahre alt werden. Da sie im Meer oft nicht genügend Nahrung finden, leben sie vorwiegend in Küstengebieten, in denen der Zugang zu Nahrung einfacher ist. „Die Möwen dringen immer weiter in bebaute Gebiete vor, wo sie Futter aus Mülltonnen fischen, in Restaurants vom Teller klauen und kleineren Vögeln Eier und Junge stehlen“, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Zudem ermuntert die Gemeinde Bürgerinnen und Bürger, selbst Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass sich Möwen auf dem eigenen Grundstück niederlassen.

Abschuss in anderen Städten bereits legal

Sonderburg ist allerdings nicht die erste Stadt, die Möwen zum Abschuss freigibt. Wie der dänische Rundfunk berichtete, dürfen die Vögel in Aalborg bereits seit 20 Jahren außerhalb der Brutzeit getötet werden. Der Abschuss habe allerdings keine spürbare Wirkung gezeigt. Sie seien immer wiedergekehrt. 2026 soll voraussichtlich die Finanzierung des Stadtjägers im Etat der Kommune gestrichen werden.