Die Theorien in den sozialen Netzwerken überschlagen sich allmählich. Der Sommernachtsknall und die Suche nach der Ursache sind nach Wochen täglicher Meldungen längst zum Sommerloch-Füller geworden, der jede Menge Unterhaltungswert bietet. „Da sprengt einer einen Tunnel zur Bank.“ Oder: „Ich sag’s euch, das sind die Amis, die bauen einen Bunker in den Berg!“ So manch einer bekommt auch von der Göttergattin eine geknallt und von den Facebook-Nutzern einen Lach-Smiley für diese Antwort geschenkt. Es wird abstrus. Bei der Polizei haben sich mittlerweile zu zwei Vorfällen Zeugen gemeldet, die aber nur den Knall gehört haben. Das Präsidium in Ludwigsburg fordert die Menschen am Mittwoch auf, Hinweise und Beobachtungen direkt bei der Notrufnummer zu melden.

 

Halb Leonberg liegt nachts auf der Lauer

Die Leonberger – Menschen, nicht Hunde – entdecken ihren Spürsinn. Mittlerweile liegt nachts gefühlt die halbe Stadt auf der Lauer. Die warmen Temperaturen machen es leicht, das Fenster nachts geöffnet zu lassen. Ein Schlauberger legt das Handy aufs Fensterbrett. Und hat tatsächlich Glück. Der nächtliche Knall ist auf Tonband gebannt. Leider sehr weit weg. Aber trotzdem deutlich zu hören. So viele Ohren können sich schließlich nicht täuschen, und jetzt gibt es den akustischen Beweis.

Vielleicht auch einen optischen? Mehrere Bilder, die eine Rauchentwicklung über der Stadt zeigen, werden gepostet. „Zwei Minuten nach dem Knall aufgenommen. Leider nicht mit Stativ sondern nur aus der Hand heraus“, schreibt der Leonberger Fotograf Stephan Breisacher (siehe Bild oben). Das Telefon bei der Polizei steht nicht mehr still, sowohl beim Notruf 110 als auch im Revier Leonberg. Bei Letzterem bricht kurz die Leitung zusammen.

Erster Ermittlungserfolg

Und tatsächlich meldet die Polizei am Donnerstagmorgen einen ersten Ermittlungserfolg: In der Breslauer Straße, auf der alten Autobahntrasse, wurde ein kleiner Krater im Erdreich von 15 Zentimetern Durchmesser gefunden, dazu Pappe- und Kunststoffrückstände. Möglicherweise Überreste eines „pyrotechnischen“ Gegenstandes, heißt es. Um was es sich genau handelt, wird noch untersucht. Kommt Sherlock Leo jetzt des Rätsels Lösung ein Stück näher? Nur ein kleines. Denn von den Übeltätern fehlt trotz umgehender Fahndung jede Spur. Auch Zeugen haben keine verdächtigen Personen beobachtet.

Eine Sommernachtsknallerei

Für die Polizei steht aber fest, dass es sich um eine Sommernachtsknallerei handelt. „Mit dem, was wir jetzt gefunden habe, kann man eigentlich alle anderen Theorien ausschließen“, sagt Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Die Polizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Aber kann ein kleiner Böller, illegal oder nicht, so einen Rumms verursachen, der weithin übers Stadtgebiet hörbar ist? „Auch so eine kleine Sache kann an der richtigen Stelle eine extreme Wirkung entfalten“, sagt Schächtele. Und wenn das Unmögliche ausgeschlossen ist, muss das, was übrig bleibt, wohl die Wahrheit sein.

Die Vermutungen schießen weiter ins Kraut. Sind das etwa Jäger im Wald? Wenn am Ehrenberg oder Schumisberg Schüsse fallen, weil etwa Wildschweine gejagt werden, ist das im Stadtteil Ramtel deutlich zu hören. Ein Facebook-Nutzer hat eine weitere Theorie: ein Wildschutzzaun an Feldern, der eine Art Schreckschuss abgibt, wenn etwa ein Wildschwein dagegen läuft. „Je nach Anlage hört es sich an wie Schüsse oder Polenböller.“

Oder die Wengerter?

Nachfrage bei den Jägern: „Wenn Sie eine Sau mit einem Knall vertreiben wollen, das juckt die gar nicht“, sagt der Chef der Kreisjäger-Vereinigung Leonberg, Bodo Sigloch. Schutzzäune gegen Wildschweine seien reine Elektrozäune. Zwar finde die Jagd auf Wildschweine im genannten Zeitraum statt. „Doch nur bei Vollmond, sonst sehen wir die nicht“, berichtet der Weil der Städter. Wengerter setzten vereinzelt einen sogenannten Starenschreck ein, um Vögel zu verscheuchen, die die Trauben picken wollen. „Aber das machen die nur tagsüber.“ Nachts seien die Vögel nicht aktiv. Der Vorsitzende des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg, Albert Kaspari, sagt, dies sei in Leonberg aber nicht der Fall.

Ein Thema fürs Sommerloch

Die Theorien in den sozialen Netzwerken überschlagen sich allmählich. Der Sommernachtsknall und die Suche nach der Ursache sind nach Wochen täglicher Meldungen längst zum Sommerloch-Füller geworden, der jede Menge Unterhaltungswert bietet. „Da sprengt einer einen Tunnel zur Bank.“ Oder: „Ich sag’s euch, das sind die Amis, die bauen einen Bunker in den Berg!“ So manch einer bekommt auch von der Göttergattin eine geknallt und von den Facebook-Nutzern einen Lach-Smiley für diese Antwort geschenkt. Es wird abstrus. Bei der Polizei haben sich mittlerweile zu zwei Vorfällen Zeugen gemeldet, die aber nur den Knall gehört haben. Das Präsidium in Ludwigsburg fordert die Menschen am Mittwoch auf, Hinweise und Beobachtungen direkt bei der Notrufnummer zu melden.

Halb Leonberg liegt nachts auf der Lauer

Die Leonberger – Menschen, nicht Hunde – entdecken ihren Spürsinn. Mittlerweile liegt nachts gefühlt die halbe Stadt auf der Lauer. Die warmen Temperaturen machen es leicht, das Fenster nachts geöffnet zu lassen. Ein Schlauberger legt das Handy aufs Fensterbrett. Und hat tatsächlich Glück. Der nächtliche Knall ist auf Tonband gebannt. Leider sehr weit weg. Aber trotzdem deutlich zu hören. So viele Ohren können sich schließlich nicht täuschen, und jetzt gibt es den akustischen Beweis.

Vielleicht auch einen optischen? Mehrere Bilder, die eine Rauchentwicklung über der Stadt zeigen, werden gepostet. „Zwei Minuten nach dem Knall aufgenommen. Leider nicht mit Stativ sondern nur aus der Hand heraus“, schreibt der Leonberger Fotograf Stephan Breisacher (siehe Bild oben). Das Telefon bei der Polizei steht nicht mehr still, sowohl beim Notruf 110 als auch im Revier Leonberg. Bei Letzterem bricht kurz die Leitung zusammen.

Erster Ermittlungserfolg

Und tatsächlich meldet die Polizei am Donnerstagmorgen einen ersten Ermittlungserfolg: In der Breslauer Straße, auf der alten Autobahntrasse, wurde ein kleiner Krater im Erdreich von 15 Zentimetern Durchmesser gefunden, dazu Pappe- und Kunststoffrückstände. Möglicherweise Überreste eines „pyrotechnischen“ Gegenstandes, heißt es. Um was es sich genau handelt, wird noch untersucht. Kommt Sherlock Leo jetzt des Rätsels Lösung ein Stück näher? Nur ein kleines. Denn von den Übeltätern fehlt trotz umgehender Fahndung jede Spur. Auch Zeugen haben keine verdächtigen Personen beobachtet.

Eine Sommernachtsknallerei

Für die Polizei steht aber fest, dass es sich um eine Sommernachtsknallerei handelt. „Mit dem, was wir jetzt gefunden habe, kann man eigentlich alle anderen Theorien ausschließen“, sagt Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Die Polizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Aber kann ein kleiner Böller, illegal oder nicht, so einen Rumms verursachen, der weithin übers Stadtgebiet hörbar ist? „Auch so eine kleine Sache kann an der richtigen Stelle eine extreme Wirkung entfalten“, sagt Schächtele. Und wenn das Unmögliche ausgeschlossen ist, muss das, was übrig bleibt, wohl die Wahrheit sein.