UEFA-Chef Michel Platini hat sich nach dem Phantomtor von Stefan Kießling überraschend klar für ein Wiederholungsspiel zwischen Hoffenheim und Leverkusen ausgesprochen - allen herrschenden Regeln zum Trotz.

Berlin - UEFA-Chef Michel Platini hat sich nach dem Phantomtor von Stefan Kießling für ein Wiederholungsspiel zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen ausgesprochen - unabhängig der Regularien von DFB und FIFA. „Es wäre ein großartiges Zeichen von Fairplay, wenn beide Clubs sich einigen, das Spiel zu wiederholen“, sagte der Franzose vor der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht am Montag.

 

Bei seinem Besuch des DFB-Bundestages am Freitag in Nürnberg hatte Platini sich erneut gegen die Einführung von Torlinientechnik ausgesprochen, trotz des kontroversen Falls in der Bundesliga. „Die Technik registriert nur, ob der Ball im Tor ist oder nicht, nicht wie er dort hingekommen ist. Und der Ball war doch im Tor oder?“, sagte Platini.

Das DFB-Sportgericht verhandelt am Montag den Einspruch von 1899 Hoffenheim gegen die Wertung der Partie. Leverkusen hatte nach dem Kießling-Treffer, bei dem der Ball durch ein Loch im Außennetz ins Tor gegangen war, mit 2:1 gewonnen. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte vorgeschlagen, nur die 22 Minuten nach dem Tor zu wiederholen. Dieser Vorschlag hat wenig Aussicht auf Erfolg. Die FIFA hatte nach dem Vorfall auch der Bundesliga die Einführung der Torlinientechnik empfohlen.

„Ein Tor bleibt ein Tor, ein Elfmeter bleibt ein Elfmeter, wenn es der Schiedsrichter entscheidet. Wenn ein Tor trotz Abseits anerkannt wird, bleibt die Entscheidung auch bestehen“, sagte Platini. In UEFA-Wettbewerben kommt im Gegensatz zur von der FIFA organisierten WM und Club-WM keine Torlinientechnik zum Einsatz. Der europäische Kontinentalverband setzt stattdessen auf zusätzliche Assistenten hinter den Toren. Für die Bundesliga will die Deutsche Fußball Liga frühestens für die Saison 2015/16 technische Hilfe zulassen. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen.