Nach Lausbubenstreich in Gäufelden Gelände um die Kirche gesperrt

Der Schaden ist enorm: Zwei Kinder haben mit Steinen Scheiben der Alten Kirche eingeworfen. Der Pfarrer hofft, dass die Versicherungen bezahlen. Die Fenster wurden notdürftig geflickt.
Gäufelden - Es war der Pfarrer, der die jungen Täter auf frischer Tat ertappte: Rainer Holweger hatte das Geräusch von klirrenden Scheiben aus dem Pfarrhaus geholt. Als er um die Ecke der Kirche gebogen kam, standen dort ein Sieben- und ein Achtjähriger zwischen faustgroßen Steinen. Sechs Fenster der Alten Kirche im Gäufeldener Ortsteil Öschelbronn haben die Kinder am Donnerstag zerstört. „Der Schaden ist gravierend“, sagt der Pfarrer. Eine abschließende Schätzung gibt es nicht, die Polizei geht von mehreren Tausend Euro aus. Die Löcher in den Scheiben wurden mit Folie zugeklebt. „Wir warten jetzt auf den Glaser und die Versicherungen“, sagt der Pfarrer.
Ziegel sind auch noch vom Dach gefallen
Das Gelände um die Kirche hat die evangelische Gemeinde vorsorglich abgesperrt. Denn abgesehen von den Scherben am Boden besteht auch die Gefahr, dass Ziegel herabfallen könnten. Nach dem Sturmtief am Montag sind rund um das Ensemble aus Kirche, Pfarr- und Mesnerhaus kaputte Ziegel auf dem Boden gefunden worden. Immerhin ist die Gemeinde nicht auf das Gotteshaus angewiesen: Es wird laut dem Pfarrer nur noch am Heiligen Abend, bei Erntedank, für Hochzeiten und im Sommer benutzt. Die anderen Gottesdienste finden in dem 1972 im Ortskern erbauten Gemeindezentrum statt.
Die Alte Kirche hätte eigentlich abgerissen werden sollen, wurde dann aber mit viel Eigenleistung der Gemeindemitglieder in den 1980er Jahren renoviert. Die Kirchenfenster stammen aus dem Jahr 1957, das hat Rainer Holweger der Rechnung von damals entnommen. Auf den Scheiben waren zwar keine kirchlichen Motive zu sehen, aber es handelt sich um Bleiglasfenster mit bunten, viereckigen Scheiben aus Antikglas, was sie ebenfalls kostspielig macht. Auf einer Seite der Kirche haben die Buben sämtliche Fenster demoliert – drei hohe, zwei runde und ein kleines am Turm. Faustgroße Steine aus den Überresten eines Mauerbaus dienten ihnen als Wurfgeschosse. „Sie waren sehr betreten“, berichtet der Pfarrer von dem Moment, als er die Kinder erwischte. Er brachte sie zu ihren Eltern und informierte wegen des hohen Schadens die Polizei.
Die Täter sind strafunmündig
Die Jungen sind strafunmündig, da sie noch nicht 14 Jahre alt sind. „Es gibt immer wieder Lausbubenstreiche“, sagt Peter Widenhorn vom Ludwigsburger Polizeipräsidium zu der Tat. Allerdings würden die wenigsten solche Schäden nach sich ziehen. Dass Kirchenfenster eingeworfen werden, kommt ihm eher selten unter. „Es gibt immer mal wieder Farbschmierereien an Kirchen, Sachbeschädigungen oder einen Opferstockaufbruch“, sagt er. Noch ungewöhnlicher sei das Alter der Täter, fügt er an, aber die Jungen hätten sich bei ihrem Streich vermutlich nichts gedacht. Glück im Unglück ist für Rainer Holweger, dass geklärt ist, wer die Fenster kaputt gemacht hat. „Jetzt müssen wir sehen, wie sich der Schaden reguliert“, sagt der Pfarrer.
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