Comeback nach dreizehn Jahren: der Regisseur James Bobin bringt in dem Film „Die Muppets“ die Multikulti-Puppen-Truppe wieder auf die Leinwand.

Stuttgart - Solange es Muppets gibt, gibt es immer noch Hoffnung“, sagt Walter, der mit seinem Bruder Gary (Jason Segel) in Smallville aufgewachsen ist. Gary aber ist inzwischen erwachsen und verlobt mit Mary (Amy Adams). Walter dagegen ist immer gleich geblieben, nämlich eine Breitmaulpuppe mit Glubschaugen, die nun mit dem verliebten Menschenpaar nach L. A. fahren darf. Das Muppet-Studio dort aber ist eine Ruine, und der schurkische Tycoon Richman (Chris Cooper) will auch kein Museum draus machen, sondern direkt in Kermits früherem Büro nach Öl bohren. „Ich glaube, die Leute haben uns vergessen!“, sagt der Frosch zu Walter, aber gleich darauf versuchen die beiden, so wie damals die Blues-Brothers, die alte Muppets-Truppe wieder zusammenzubringen, Geld einzuspielen und das Studio zu retten.

 

„Can we do it all again?““ singt nun Kermit, und genau diese Frage muss sich auch dieses Abenteuer nach dreizehnjähriger Muppets-Leinwandabstinenz stellen. Um es vorwegzunehmen: James Bobin hat einen sympathischen, aber schwer nostalgischen Film gedreht, der weniger zur Muppet Show als zur Erinnerung an die Muppet Show wird. Wenn Kermit etwa in Karteikarten kramt, tauchen Namen wie Molly Ringwald und Jimmy Carter auf. Könnte sein, dass in diesen Film nicht die Eltern den Kindern zuliebe hineingehen, sondern die Kinder den Eltern zuliebe.

Die wehmütigen Balladen ertrinken manchmal fast in Nostalgie („Am I a Man or a Muppet?“). Nein, diese „Muppets“ sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit, sie rasen nicht mehr mit im digitalen Mainstream-Kino. Aber vielleicht bekommt gerade deshalb diese Old-School-Puppen-Welt neue Schüler, die das moderne Tempo nicht mehr mitgehen wollen.

Die Muppets. USA 2011. Regie: James Bobin. Mit Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper. 109 Minuten. Ohne Altersbeschränkung. Cinemaxx Mitte und SI, EM, Ufa, Corso (OF)