Nach kurzer Verfahrensdauer ist der Bahnhof bei Merklingen an der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm genehmigt worden. Nun müssen noch die Städte und Gemeinden dem Finanzierungsvertrag zustimmen. Dann könnte von 2017 an gebaut werden.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Merklingen - Die Chancen, dass die Laichinger Alb einen Halt an der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm bekommt, sind stark gestiegen. Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Plänen für einen Bahnhof bei Merklingen (Alb-Donau-Kreis) zugestimmt. Bemerkenswert: die häufig für ihr schwerfälliges Agieren gescholtene Bonner Behörde hat für das Verfahren, an dessen Ende ein mit der Baugenehmigung gleich zu setzender Beschluss steht, gerade einmal sechs Monate gebraucht. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte die Kunde bereits Mitte August gestreut, das Eisenbahn-Bundesamt hat seine Entscheidung am Montag veröffentlicht.

 

Ursprüngliche Pläne wurden geändert

Möglich wurde die zügige Genehmigung auch deshalb, weil die Bahn kein neues Planverfahren in Gang setzte, sondern sich lediglich die Änderung der bereits genehmigten Pläne für die Neubaustrecke an dieser Stelle absegnen ließ. Obwohl der Schienenkonzern den Bahnhof nicht als ursprünglichen Bestandteil der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wendlingen und Ulm betrachtet, habe man sich mit dem Eisenbahn-Bundesamt auf dieses Vorgehen verständigt, erläutert ein Bahnsprecher auf Anfrage.

Landkreis und Kommunen helfen bei der Finanzierung

Der Halt wird außerhalb des Budgets der Strecke finanziert. Der ursprünglich auf 21 Millionen Euro taxierte Bahnhof, an dem Regionalzüge, nicht aber Hochgeschwindigkeitszüge halten sollen, wird nach neuesten Schätzungen 44 Millionen Euro kosten. Darin enthalten sind auch Verbesserungen an der Südbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen, die mit drei Millionen Euro zu Buche schlagen. Durch den zusätzlichen Halt bei Merklingen verlieren die Züge auf ihrer Fahrt von Stuttgart an den Bodensee einige Minuten, die sie hinter Ulm wieder hereinholen müssen. „Die Finanzierungsvereinbarung ist ausverhandelt“, sagt Klaus Kaufmann, der Bürgermeister von Laichingen, die neben sieben anderen Städten und Gemeinden auf der Alb sowie dem Landkreis 13 Millionen Euro zu den Kosten beiträgt.